Wien - Die Luft zwischen Vorstand und Belegschaftsvertretern der Bank Austria Creditantalt (BA-CA) wird dick und dicker. Am 22. April finden die vorverlegten Betriebsratswahlen der Bank statt, im Vorfeld liefern einander Arbeitgeber und Arbeitnehmer erste Scharmützel.

Hintergrund der Spannungen ist der Plan des Vorstands, den Mitarbeiterstand weiter zu reduzieren und ein neues Dienstrecht zu etablieren. Der derzeitige Betriebsrat unter Hedwig Fuhrmann stemmt sich dagegen.

Die jüngste Auseinandersetzung wurde durch die Weigerung des Vorstands ausgelöst, den wahlwerbenden Gruppen die Namen und auch Privatadressen der Wahlberechtigten für Werbezwecke mitzuteilen. Ein Procedere, das bis jetzt gang und gäbe gewesen sei, behaupten die BA-CAler.

Es sei, wird intern kommuniziert, "das Recht der Mitarbeiter als Wähler, über alle Kandidaten und ihre inhaltlichen Positionen vollständig informiert zu werden". Per Resolution hat die Belegschaft den Vorstand "dringend ersucht, allen wahlwerbenden Gruppen die Daten gegen Kostenersatz zur Verfügung zu stellen".

"Schutz der persönlichen Daten"

Stimmt so nicht, argumentiert ein BA-CA-Sprecher. Das Ansinnen der Belegschaftsvertreter "widerspricht dem Schutz der persönlichen Daten unserer Mitarbeiter, und der ist uns heilig".

Bis jetzt haben sich zwei wahlwerbende Gruppen konstituiert, "Hedi Fuhrmann und ihr Team" sowie eine ÖAAB-Liste. Ein bis zwei weitere Listen dürften noch dazukommen. Die jetzigen Grabenkämpfe werden bankintern als Signal dafür gewertet, dass der neue Personalvorstand Wolfgang Haller die Gangart im Umgang mit dem Betriebsrat verschärfen wird. (DER STANDARD Printausgabe, 06.04.2004 gra)