In einem Interview mit eweek zeigen sich die SCO-Oberen Darl McBride und Chris Sontag davon überzeugt, dass sie den Prozess um vermeintliche Copyright-Verletzungen im Linux-Kernel gewinnen werden. Der Code-Klau sei eindeutig, auch wenn er an vielen Stellen nicht 1:1 erfolgt sei, bei 90-95 Prozent der beanstandeten Stellen handle es sich viel mehr um abgeschaute Methoden.

Abgeschaut

Man sei sich aber trotzdem sicher, dass solche "Verletzungen" anerkannt werden, so sei es ja auch in anderen Copyright-bereichen zu vergleichbaren Fällen gekommen. So habe etwa der russische Autor Dmitry Yemets ein Verfahren verloren, weil er leicht abgewandelte Harry Potter-Geschichten produziert habe. Dies heiße allerdings nicht, dass nie wieder wer eine Buch über Zauberer und Hexen schreiben könne, nur dass es nicht angehe Strukturen direkt zu übernehmen.

Kein Interesse?

Auf die Frage warum denn der angebliche Code-Klau nicht öffentlich gemacht werden, damit die Linux-Community die entsprechenden Code-Teile aus dem Kernel entfernen könne, antwortet McBride, dass man dies ja teilweise versucht habe, Linus Torvalds aber zum Beispiel kein Interesse an einem Einblick in den Code gezeigt habe.

Oder doch?

Linus Torvalds hat dieser Darstellung mittlerweile aber bereits widersprochen, sehr gern hätte er Einblick in die SCO-Beanstandungen genommen, die Unterzeichung des dafür nötigen Non-Disclosure-Agreements mit seinen reichlich rigiden Klauseln habe dies aber verunmöglicht. (red)