Wert- und Wachstumstitel können sich extrem gegenläufig entwickeln

Der Standard
Salzburg - Fortlaufend mehr Erträge zu erwirtschaften als die zugrunde liegende Benchmark (Index) gelingt kaum einem Fondsmanager. Neun von zehn scheitern an dieser Vorgabe, zeigen internationale Untersuchungen einstimmig.

Umgekehrt haben aber solche Fondsmanager langfristig das größte Potenzial für eine Outperformance der Märkte (in der Fachsprache Alpha genannt), die in ihren Fonds auch die größten Abweichungen zum Markt (Tracking Error) aufweisen.

Das Problem dabei: Nur die wenigsten Anleger sind bereit, längere Phasen einer Underperformance zum Markt hinzunehmen

Statt geduldig mit der Hoffnung auf bald folgende Outperformance abzuwarten, schichten die meisten Anleger dann um, steigen also zum ungünstigsten Zeitpunkten frustriert aus.

So geschehen etwa am Tief der Wachstumsaktien (Growth) nach dem Platzen der Bubble ab März 2000. Oder vor dem Boom der New Economy, als das Geld aus den Wertaktien (Value) floss.

Das Bankhaus Spängler glaubt dagegen eine Kur gefunden zu haben und bietet jetzt die österreichweit ersten MultiStyle-Publikumsfonds an. Dabei sollen die unterschiedlichen Vorteile und auch Zyklen von Value- und Growth-Aktien gleich gewichtet in reinen Aktienfonds verbunden werden.

Durch die Verbindung gegensätzlicher Anlagephilosophien - Value-Investoren suchen günstige Aktien mit langfristigem Potenzial, und Growth-Investoren setzen auf Unternehmen mit aggressiven Wachstumschancen - soll einerseits kontinuierliche Outperformance und andererseits möglichst geringe Abweichung (Tracking Error) erreicht werden.

Der MultiStyle Equity Trust Europe wird im Growth-Bereich von Merrill Lynch und im Value-Bereich von Alliance Bernstein gemanaged, Benchmark ist der MSCI Europe.

Für den MultiStyle Equity Trust US ist Wellington für Wachstum und Tweedy, Browne für Wert zuständig. Benchmark ist der breite S&P 500-Index. Angeboten werden jeweils thesaurierende und ausschüttende Tranchen. Die laufenden Gebühren liegen bei rund 1,75 Prozent, Ansparpläne sind möglich. (DER STANDARD Printausgabe, 05.04.2004, Karin Bauer)