Najaf/Bagdad - Das Oberhaupt der irakischen Schiiten, Großayatollah Ali Sistani, hat die Volksgruppe nach den blutigen Protesten gegen die US-geführte Besatzungsmacht zur Mäßigung aufgerufen. Wie am Sonntag aus dem Umfeld des schiitischen Würdenträgers in Najaf verlautete, appellierte Sistani an die Schiiten, Ruhe zu bewahren, ihre Wut zu zügeln und Probleme auf dem Verhandlungswege zu lösen. Auch sollten Demonstranten Gewalt durch die Besatzungsmächte nicht vergelten.

Zuvor hatte der radikale Schiitenführer Moktada al Sadr seine Anhänger dazu aufgerufen, ihre "Feinde zu terrorisieren", da Demonstrationen sinnlos geworden seien.

Unterdessen traf der UNO-Sondergesandte für den Irak, Lakhdar Brahimi, in Bagdad ein. Brahimi wolle auf seiner Mission den an der politischen Neuordnung des Landes Beteiligten dabei helfen, "den Übergangsprozess vorzubereiten", teilten die Vereinten Nationen in der irakischen Hauptstadt mit. Brahimi will im Hinblick auf die für 30. Juni anvisierte Machtübergabe und die Vorbereitung von Wahlen Gespräche unter anderem mit dem irakischen Regierungsrat führen. (APA)