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Konkurrenz um Posten als Chef des IWF: Der Chef der Osteuropabank, Jean Lemierre (li.), und der spanische Wirtschaftsminister Rodrigo Rato wurden von der EU genannt.

EPA/REuters
Punchestown - Die EU will für die Nachfolge von Horst Köhler, der als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen seiner Bewerbung um die deutsche Bundespräsidentschaft ausscheidet, den Franzosen und Chef der Osteuropabank EBRD Jean Lemierre oder den spanischen Wirtschaftsminister Rodrigo Rato benennen.

Die EU werde in den nächsten 14 Tagen weltweit Konsultationen führen, um sich auf einen Kandidaten zu einigen, teilte der deutsche Finanzminister Hans Eichel nach dem Treffen der Finanzminister am Samstag in Irland mit.

Berlin für Lemierre

Deutschland werde Lemierre unterstützen, erklärte Bundesfinanzminister Hans Eichel. Der österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser sieht hingegen in dem scheidenden spanischen Wirtschaftsminister Rodrigo Rato einen "guten Kandidaten", der auf die Unterstützung von Lateinamerika zählen könne.

Der Posten des IWF-Chefs wird traditionell mit einem Europäer besetzt, während ein Amerikaner die Weltbank führt. Rato bestätigte seine Kandidatur. Er lehnte es ab, sich zu Kritik an einer französischen Führung sowohl der Europäischen Zentralbank als auch des IWF zu äußern.

Entscheidung am 18. und 19. April

Die Entscheidung über den EU-Kandidaten soll bei einem Treffen der Osteuropabank am 18. und 19. April in London fallen, erklärte der irische Vorsitzende des Finanzministerrates, Charlie McCreevy.

Auch Italien hatte Interesse angemeldet. Finanzminister Giulio Tremonti erklärte jedoch, dass er nicht mehr mit einem italienischen Kandidaten rechne. Die Liste sei nun ziemlich komplett. Ratos Chancen galten als geschwunden, da Spanien seinen Posten im EZB-Direktorium behalten soll. (DER STANDARD Printausgabe, 05.04.2004, APA, Reuters)