Afghanistan
Iran droht afghanischen Flüchtlingen mit Abschiebung
Innenministerium spricht von "letzter Warnung" - Rund 1,5 Millionen Afghanen halten sich noch im Iran auf
Teheran - Nach den neuen internationalen Hilfszusagen
für Afghanistan hat der Iran die schätzungsweise 1,5 Millionen
afghanischen Flüchtlinge im Land ultimativ zur Rückkehr in ihre
Heimat aufgefordert. In "einer letzten Warnung" forderte das
Innenministerium in Teheran die Flüchtlinge auf, freiwillig den Iran
zu verlassen und drohte mit zwangsweiser Abschiebung, berichtete der
staatliche Fernsehsender IRIB am Samstag. Afghanistan sei ein unabhängiger Staat geworden, Afghanen hätten
daher im Iran keinen Flüchtlingsstatus mehr. Zuvor hatte das
Innenministerium mehrmals die afghanischen Flüchtlinge, die 800.000
Arbeitsplätze besetzten, für das Arbeitslosenproblem im Iran
verantwortlich gemacht. Bei einer internationalen Geberkonferenz in
Berlin waren Afghanistan am vergangenen Mittwoch 8,2 Milliarden
Dollar an neuer Hilfe zugesagt worden. (APA/dpa)