Wien - Der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, hat am Freitag den Rücktritt von Herwig Frad, Präsident des Hauptverbands-Verwaltungsrats, gefordert. Dieser habe als Arbeitnehmer-Vertreter im Hauptverband seinen letzten Rest an Legitimation verloren, so Öllinger in einer Aussendung. Für ihn ist diese Causa ein "politisches Intrigenspiel auf dem Rücken der Versicherten". Der Vorsitzende der GPA, Hans Sallmutter, befürchtet Leistungskürzungen und appelliert um mehr Einfluss für Arbeitnehmervertreter.

"Quälen der Wiener Versicherten"

Öllinger empört sich darüber, dass Frad und sein Vize, Martin Gleitsmann, "weit teureren Vertragsabschlüssen bei anderen Versicherungsträgern ohne mit der Wimper zu zucken zugestimmt haben". Ziel des aktuellen Boykotts sei einzig das "Quälen der Wiener Versicherten".

Für Sallmutter ist das Problem "nur ein Vorgeschmack auf das, was uns mit den geplanten Gesundheitsagenturen droht. Mit der Einführung dieser Gesundheitsagenturen würden dann die für die Versicherten bedeutendsten Entscheidungen durch ÖVP-dominierte Gremien getroffen werden", befürchtet der Gewerkschaftschef in einer Aussendung. Es sei klar, dass es der Wirtschaftskammer nicht primär um die Anliegen der Versicherten geht, sondern darum, Leistungen zu kürzen. "Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass der Einfluss der Arbeitnehmervertreter wieder gestärkt wird", appelliert Sallmutter. (APA)