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In Großbritannien gefundene Gold- und Silbermünzen aus der Eisenzeit ... in Wien findet derzeit der erste "Österreichische Numismatikertag" statt.

Foto: APA/EPA/Johnny Green
Wien - Die Numismatik wird gerne als Paradebeispiel eines "Orchideenfachs" genannt. Doch ihre VertreterInnen zeigen beim derzeit statt findenden ersten "Österreichischen Numismatikertag" in Wien Selbstbewusstsein. ExpertInnen aus ganz Österreich präsentieren bei der vom Institut für Numismatik der Uni Wien, dem Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums und der Numismatischen Kommission der Akademie der Wissenschaften organisierten Veranstaltung aktuelle Forschungsprojekte und Einrichtungen.

Trotz PolitikerInnen, die "Orchideenfächer" in Frage stellen, und Profilbildungs-Bestrebungen an den Unis fühlen sich die NumismatikerInnen "vielleicht leichtsinnigerweise nicht bedroht", wie der Vorstand des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien, Wolfgang Hahn, erklärte. Eine internationale Evaluation habe dem Fach ein gutes Zeugnis ausgestellt. Außerdem zeichne sich das Institut, das über einen Professur, zwei Assistenz- und zwei halbe Administrations-Posten sowie vier fremdfinanzierte Stellen verfügt, durch große Publikumsnähe - etwa für SammlerInnen - aus.

"Austriacum"

Während in den meisten Ländern die Numismatik als Hilfswissenschaft bei der Archäologie oder Geschichte angesiedelt sei, gebe es mit dem eigenständigen Institut und der Möglichkeit eines individuellen Diplomstudiums für Numismatik ein "Austriacum", betonte Hahn. Die "handvoll AbsolventInnen" des Studiums würden Jobs in der Forschung oder im arrivierten Münzhandel erhalten.

Die Wiener NumismatikerInnen verstehen ihre Arbeit als Wissenschaft ohne räumliche und zeitliche Grenzen von der römischen Münzprägung bis zur Neuzeit. Schwerpunkte der Forschungen liegen laut Hahn u.a. in der römischen Numismatik, etwa die Rekonstruktion der Emissionsgröße einzelner Münzausgaben, über das Münzwesen Byzanz bis zu "exotischen Themen" wie die altäthiopische Münzprägung. (APA)