Zagreb - Kroatien kann mit einem positiven "Avis" der EU-Kommission in Brüssel rechnen. Das berichtete die Tageszeitung "Vecernji List" am Donnerstag unter Berufung auf "anonyme" EU-Kreise in Wien. Die Bewerbung sei besser als jene von manchen der zehn Länder, die am 1. Mai der EU beitreten werden, hieß es demnach.

Hindernisse könnten lediglich der Fall des flüchtigen Generals Ante Gotovina und Probleme bei der Flüchtlingsrückkehr sein, hieß es in "Vecernji List". Es werde aber nicht erwartet, dass es deshalb tatsächlich zu negativen Auswirkungen kommen wird. Die Veröffentlichung des Avis wird für 20. April erwartet.

Ministerpräsident Ivo Sanader unterstrich unterdessen erneut den Willen Kroatiens, mit dem UNO-Tribunal in Den Haag zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig müsste aber die "historische Wahrheit sowie der verstorbene Präsident und Staatsgründer Franjo Tudjman und alle Teilnehmer des Vaterländischen Kriegs verteidigt werden," sagte Sanader.

"Kroatien wird keinen Revisionismus erlauben", sagte Sanader, "die Regierung wird alles unternehmen, um den Standpunkt der Heimat zu verteidigen. Wir werden auch Kollektivschuld und politische Behauptungen in den Anklagen des Tribunals nicht akzeptieren", so der Premier. (APA/Hina)