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Vor der Renovierung ...

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... und danach.

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Wien - Dass eine Ruine nach umfassender Renovierung eine Ruine bleibt, ist ungewöhnlich - im Schönbrunner Schlosspark in Wien war das jedoch beabsichtigt. Mehr als zehn Jahre wurde dort die "Römische Ruine" saniert. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen. Das Bauwerk stammt nicht aus der Antike, sondern aus dem Jahr 1778. Als künstliche Ruine gedacht, ist diese in den vergangenen hundert Jahren tatsächlich immer mehr verfallen.

Der Auftrag zum Bau kam von Kaiserin Maria Theresia. Das auch als "Ruine von Karthago" bezeichnete Imitat eines zerstörten Tempels steht für den Sieg der Römer über ihren mächtigsten Feind. Die Wahl des Motives geschah nicht zufällig: Die Habsburger sahen sich als direkte Nachfolger der römischen Kaiser. Mit der Umsetzung wurde Architekt Ferdinand von Hohenberg beauftragt.

Zustand

Zuletzt war das Monument, für das Bauteile aus Schloss Neugebäude in Simmering verwendet wurden, keine romantische barocke Gartenkulisse mehr, sondern eine echte Ruine. Wie die Generalkonservatorin des Bundesdenkmalamtes, Eva-Maria Höhle, am Donnerstag bei der Präsentation berichtete, drohten Teile sogar einzustürzen. Auch vom Putz und der farbigen Gestaltung war nichts mehr zu sehen.

Vom originalen Erscheinungsbild gibt es - sehr zur Freude der Restauratoren - ein Bilddokument: Es existiert ein Aquarell des Architekten, das kurz nach Fertigstellung des Baus geschaffen wurde. Dieses war ein wichtiges Vorbild für die Sanierung.

Laut Franz Sattlecker, einem der beiden Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, gehört die "Römische Ruine" zu den bisher kostenintensivsten Projekten. 4,7 Mio. Euro wurden in die Verwandlung der echten Ruine in eine Vorzeige-Ruine gesteckt. (APA)