Jerusalem - Eine knappe Mehrheit des Likud-Blocks des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon unterstützt einer Umfrage zufolge dessen Rückzugsplan aus dem Gazastreifen. Insgesamt befürworteten 51 Prozent der rund 190.000 Likud-Mitglieder Sharons Vorschläge, berichtete die Tageszeitung "Yediot Ahronoth" am Mittwoch unter Berufung auf eine Meinungsumfrage. 36 Prozent lehnten den Plan dagegen ab.

Am Dienstagabend hatte sich das Likud-Präsidium für ein parteiinternes Referendum über Sharons Rückzugsplan ausgesprochen. Der Parteientscheid wird vermutlich nach Sharons Besuch in Washington am 14. April stattfinden. Sharons Plan zur Aufgabe von 17 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen sowie einiger Siedlungen im Westjordanland ist auch innerhalb seiner eigenen Partei sehr umstritten.

Die Geschichte des rechtsnationalistischen Likud (hebr.: Zusammenschluß, Einheit) ist geprägt von zahlreichen Spaltungen und Neugruppierungen. Keimzelle des heutigen Likud-Blocks war die Cherut (Freiheits)-Partei. 1973 schlossen sich Cherut, La'am und kleinere Rechtsparteien zusammen. Das Programm des Likud-Blocks ist von nationalkonservativen Grundsätzen getragen. Das Recht des jüdischen Volkes auf das gesamte Land Israel ist nach Ansicht des Likud ein ewiges Recht, das nicht angefochten werden kann. (APA)