Wien - Die österreichischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe blicken mit leichtem Optimismus in die Zukunft. Die Geschäftslage wird etwas besser beurteilt als noch vor einem Jahr, und die Beschäftigtenzahl liegt im Schnitt der ersten beiden Monate um 0,9 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so die Ergebnisse der Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria für das erste Quartal 2004.

In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum ersten Quartal 2003 um sechs Prozent gesunken. Die Talfahrt der letzten beiden Jahre sei aber immerhin gestoppt worden, so der Bundesobmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer, Georg Toifl.

Fehlende Impulse der öffentlichen Hand

Hauptgrund für die Probleme seien vor allem die fehlenden Impulse seitens der öffentlichen Hand, die öffentlichen Aufträge gingen um zwölf Prozent zurück. Die private und gewerbliche Nachfrage fiel um fünf Prozent geringer aus. Für 2004 sind die Gewerbe- und Handwerksbetriebe sehr zuversichtlich. Sowohl in den investitionsgüter-als auch in den konsumgüternahen Branchen ist der Anteil der Optimisten deutlich gestiegen. 76 Prozent der Betriebe beabsichtigen den Beschäftigtenstand auch in den nächsten Monaten zu halten.

Besorgniserregend ist allerdings die Ertragslage im Gewerbe und Handwerk. Fast die Hälfte der Betriebe hat 2003 rote Zahlen geschrieben. Besonders schlecht ist es den Kleinfirmen ergangen. Während im Durchschnitt 42 Prozent der Gewerbe- und Handwerksbetriebe mit Verlust und 39 Prozent ohne Eigenkapital gearbeitet haben, erwirtschafteten unter den Kleinbetrieben mit weniger als 500.000 Euro Jahresumsatz 54 Prozent Verluste, 55 Prozent waren überschuldet. (DER STANDARD Printausgabe, 31.3.2004, APA)