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Was haben Barbra Streisand, Drahdiwaberl und die Geschwister Pfister gemeinsam? Neben einer ausgeprägten - wenn auch deutlich unterschiedlich ausgeformten - Vorliebe für Glamour auch einen gewissen Hang zu wiederkehrendem Abschied. Von wegen letzter Auftritt und so ...

Vor einem Jahr waren die drei US-bulgaro-schweizerdeutschen Liedgut-Verwandler mit ihrer Abschiedsgala "Have a Ball" zu Gast in Wien. Es folgten monatelange Farewell-Serien in Berlin und Hamburg - und nun die Rückkehr nach Österreich. Ein Auftritt in Graz und zwei in Wien - letztere als erster Fanfarenstoß für das nach einem Pausenjahr zurück gekehrte Festival "Wien ist andersrum".

... und die Mu-u-usi spielt dazu ...

Mit unverändertem Gespür für den Kitsch im Gefühl und das Gefühl im Kitsch interpretieren Toni und Ursli Pfister nebst ihrem Fräulein Schneider Operettenlieder und Schlageröses. Witz, Übertreibung und Ironie halten sich diesmal mit melancholischen Tönen die Waage - wie gesagt: es geht hier um den Abschied von einer liebgewonnenen Institution.

Begleitet von der Jo Roloff Big Band singen die drei ihre Versionen von Klassikern wie "Blue Bayou", "Roter Mohn" und "Sag beim Abschied leise servus", eingewoben in das letzte(?) Kapitel der pfisterschen Familien-Saga - inklusive rauchumwölkter Bühnenverhüllung (mundgeblasener Spezialeffekt!) und Fräulein Schneiders entnervtem Hinsinken aufs Sterbebett bzw. auf den Sterbebarhocker. O Krise! ... aber keine Angst, zum Finale rafft sie sich schon wieder auf. (Josefson)