Bild nicht mehr verfügbar.

dpa/Matthias Schrader
München - Ein lebhafter Start in das Geschäftsjahr 2004 lässt den deutschen Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN auf konjunkturellen Rückenwind für die laufende Periode hoffen.

Im Jänner und Februar verbuchte das Unternehmen einen Schub beim Auftragseingang und ein Umsatzplus. "Nach vorläufigen Angaben unserer großen Unternehmen dürfte sich die positive Entwicklung im März fortgesetzt haben", sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht am Dienstag in München.

An seiner Prognose eines kräftigen Ergebnisanstiegs 2004 hielt er fest, machte dessen Höhe aber erneut von der konjunkturellen Entwicklung abhängig.

Konzernumbau vorantreiben

Den Konzernumbau will das Unternehmen weiter voranbringen. Kernbereichen wie den Nutzfahrzeugen, Druckmaschinen und Dieselmotoren stünden eine Reihe von Verkaufskandidaten wie die Schwäbischen Hüttenwerke (SHW) oder der Raumfahrtzulieferer MAN Technologie gegenüber, sagte Rupprecht.

Er gehe davon aus, dass sich noch in diesem Jahr die ein oder andere positive Entwicklung ergeben werde, ein schneller Verkauf der SHW sei aber nicht in Sicht.

Bei Umsatz und Auftragseingang geht der MAN-Chef für 2004 jeweils von einem Plus um bis zu etwa 6 Prozent aus. Im Jänner und Februar konnte der Konzern die Orders im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro steigern, der Umsatz legte um 7 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro zu.

Ohne den mittlerweile verkauften Anlagenbauer SMS waren die Erlöse im vergangenen Jahr um 2 Prozent auf 13,5 Mrd. Euro gesunken. Den Auftragseingang konnte MAN 2003 auf dieser Basis auch dank eines guten vierten Quartals bei 13,7 Mrd. Euro stabilisieren. Der Vorsteuergewinn legte so um 23 Prozent auf 261 Mio. Euro zu.

"Entsprechen noch nicht den Zielvorstellungen"

"Diese Ergebnisse entsprechen noch nicht unseren Zielvorstellungen", sagte Rupprecht. In früheren Geschäftsjahren hatte der Konzern zeitweise deutlich über eine halbe Milliarde Euro vor Steuern verdient.

MAN will die Umsatzrendite von 1,9 Prozent im vergangenen Jahr auf fünf Prozent steigern. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll auf 15 Prozent zulegen. Bei Wachstumsraten in der europäischen Wirtschaft von etwa drei Prozent ließen sich diese Vorgaben voraussichtlich bereits 2005 erreichen, sagte Rupprecht.

Schwächelnde Druckmaschinensparte

Besonders anstrengen müssten sich die schwächelnde Druckmaschinensparte, die noch in diesem Jahr wieder die Gewinnzone erreichen soll und MAN Technologie.

Am Standort Augsburg könnte nach Einschätzung Rupprechts über die bisherigen Maßnahmen hinaus nochmals ein weiterer Stellenabbau erforderlich werden, wenn die Arbeitnehmer die Bemühungen zur Flexibilisierung nicht mittrügen.

Davon könnte in erster Linie der Bereich Dieselmotoren betroffen sein. Für das Gesamtjahr geht der MAN-Chef konzernweit nach wie vor von einem Abbau von nochmals 1.000 Stellen durch "Nachlaufeffekte" aus.

Offene Nachfolge

Die Frage seiner Nachfolge ließ Rupprecht mit Verweis auf die Zuständigkeit des Aufsichtsrates erneut offen. Ob das Kontrollgremium bei seiner nächsten Sitzung eine Entscheidung fälle, stehe noch nicht fest. Der 64-jährige Rupprecht tritt zum Jahresende als Konzernchef ab, nachdem seine Amtszeit bereits verlängert worden war. "Meine Frau erwartet mich am 1. Jänner zu Hause." (APA/dpa/AP)