Der erste Freilandversuch für die
Aussaat von genmanipuliertem Weizen in Deutschland steht vor dem Aus.
Nach einer Greenpeace-Aktion gegen das Versuchsfeld in Sachsen-Anhalt
erwägt die Firma Syngenta (Maintal/Hessen) den Abbruch der Tests.
Spezialisten seien derzeit zu den beiden Feldern bei Bernburg
unterwegs, um zu prüfen, ob die Äcker für den Anbau von Gen-Weizen
noch geeignet sind, sagte Sprecher Peter Heffner am Dienstag.
Die Firma wollte 10.000 gegen einen Pilz resistente genveränderte
Pflanzen auf einer Fläche von 850 Quadratmetern aussäen. 130
Greenpeace-Aktivisten hatten am Montag aus Protest Ökoweizen auf den
zwei Versuchsfeldern ausgesät. Das Land erwäge darum eine Anzeige
wegen Landfriedensbruches, sagte ein Sprecher des Agrarministeriums.
Weitere Aktionen angekündigt
Syngenta war im vergangenen Jahr in Thüringen mit dem Versuch
gescheitert, Gen-Weizen anzubauen. Auch dort hatte Greenpeace
Öko-Weizen ausgesät. Das Feld war daraufhin für die Saatgutfirma
nicht mehr nutzbar.
Die Organisation kündigte weitere Aktionen an. "Da Sachsen-Anhalt
sich die Vorreiterrolle beim Anbau von genmanipuliertem Getreide auf
die Fahnen geschrieben hat, werden wir das Land genau beobachten",
sagte Henning Strodthoff von Greenpeace. Sachsen-Anhalt will
gentechnisch behandeltes Saatgut in großem Stil anbauen. So soll im
April auf mehreren hundert Hektar genveränderter Mais angebaut
werden. Das Land fördert die Forschung im Bereich der Biotechnologie
bis 2008 mit mehr als 100 Millionen Euro. (APA/dpa)