Heill drang beim stark besetzten Turnier in Estland mit Siegen gegen Johanna Ylinen (FIN/Koka), Danielle Vriezema (NED/Waza-ari) und Gemma Hutchins (GBR/Ippon) ins Semifinale vor, in dem sie Anna von Harnier trotz einer Koka-Wertung unterlag. Doch die Deutsche konterte mit Koka, Yuko und Waza-ari. Im Kampf um Platz drei war die Colop-Samurai-Athletin aber wieder obenauf, gegen die Italienerin Andreia Cavalleri genügte ihr ein Koka. Der Gesamtsieg ging an Von Harnier.
Volles Risiko bei EM
Heill punktete mit diesem dritten Rang für die Europarangliste zwar nicht, doch kann sie nun nicht mehr aus den Quali-Rängen fallen. Daher konzentriert sich die Staatsmeisterin nun bereits intensiv auf den Saison-Höhepunkt. Doch auch die EM ist ihr wichtig: "Ich bestreite sie aus dem Training heraus, werde aber voll riskieren, um auch einmal Gold zu holen." In den vergangenen drei Jahren holte sie ein Mal Silber (2001) und zwei Mal Bronze.
Ihre unmittelbare Olympia-Vorbereitung beginnt die 22-Jährige am Sonntag gemeinsam mit dem ÖJV-Damenteam mit einem dreiwöchigen Trainingscamp in Kazuwa nahe Tokio, wobei sie bei den nationalen Meisterschaften ihre beiden japanischen Olympia-Rivalinnen beobachten wird. Anfang Juni geht es nochmals für drei Wochen nach Japan auf die berühmte Tokai-Universität. "Es gibt dann noch zwei kleinere Turniere, die gut besetzt sein werden. Und im Juli machen wir wieder eine Trainingswoche in Spanien", erklärt Heill.
Weitere Tickets möglich
Das ÖJV-Aufgebot für Olympia könnte sich bei der EM durchaus noch vergrößern. Sabrina Filzmoser liegt derzeit auf Rang fünf der Europarangliste, diesen muss sie halten. Bei den Herren sind noch Andreas Mitterfellner (bis 66 kg) und Franz Birkfellner (bis 100 kg) im Rennen, sie müssen in die Top Neun. Abgesehen davon würde auch EM-Gold das Athen-Ticket bringen.