In der Affäre um vermutlich geschönte Bilanzen beim französischen Mischkonzern Vivendi Universal haben Pariser Untersuchungsrichter förmliche Ermittlungsverfahren gegen drei Verdächtige eingeleitet. Wie die Justizverwaltung am Montag bekannt gab, werden der frühere Vivendi-Schatzmeister und sein Stellvertreter sowie ein Bankvertreter der Kursmanipulation verdächtigt.

Drei Ermittlungsrichter prüfen seit Oktober 2002 den Verdacht, dass die Bilanzen des französisch-amerikanischen Mischkonzerns für die Jahre 2000 und 2001 gefälscht und damit Anleger gezielt getäuscht wurden.

Im Zuge einer schweren Finanzkrise hatte sich das Unternehmen von Konzernchef Jean-Marie Messier getrennt. Vivendi Universal schrieb für 2002 einen Nettoverlust von 23,3 Mrd. Euro und stellte damit einen Negativrekord für ein französisches Unternehmen auf. Der Konzern trennte sich inzwischen von zahlreichen Beteiligungen, darunter im Verlagswesen, und gab seine angestammte Wassersparte auf.(APA)