Anders als die Telekom Austria (TA), deren Aktienprogramm erst kürzlich für die Auszahlung hoher Prämien an die Manager gesorgt hat, will die Deutsche Telekom ihre von Aktionären und Investoren kritisierten Aktienoptionspläne für Führungskräfte streichen.

Erfolg

Zudem sollen die Top-Manager stärker erfolgsabhängig entlohnt werden, was für die obersten 1500 Führungskräfte vom laufenden Jahr an eine deutliche Aufstockung ihrer Bezüge bedeuten könnte. Die Telekom bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).

"Makel der Vergangenheit"

Die Zeitung zitierte in ihrer Montagausgabe Konzernchef Kai-Uwe Ricke mit den Worten, "den Aktienoptionen haftet der Makel der Vergangenheit an". Das für die Aktienoptionspläne reservierte genehmigte Kapital solle durch einen Beschluss der im Mai stattfindenden Hauptversammlung 2003 eingezogen werden. Stattdessen soll die Vergütung von 1.500 Führungskräften von diesem Jahr stärker erfolgsabhängig erfolgen.

Die Entlohnung solle ab sofort an persönliche Ziele, den Unternehmenserfolg sowie an die Kursentwicklung der Telekom-Aktien geknüpft werden. Neben einem Fixum werde ein erfolgsabhängiger Bonus in Höhe von bis zu 120 Prozent des Festgehalts gezahlt. Ein weiterer Bonus werde fällig, falls die Telekom-Aktie in drei Jahren um 30 Prozent steige und in diesem Zeitraum den Wertzuwachs des Aktienindex Dow Jones Euro Stoxx Total Return übertreffe. Durch die Neugestaltung der Bezüge können die Gehälter der Führungskräfte um bis zu zwölf Prozent steigen. Ein Telekom-Sprecher sagte, im Gegenzug fielen die Optionen weg, deren Wert nicht exakt beziffert werden könne.

Genehmigt

Auf den Hauptversammlungen der Jahre 2000 und 2001 waren trotz heftiger Kritik von Kleinaktionären und einigen Fondsgesellschaften zwei Aktienoptionspläne für bis zu 6.000 Führungskräfte genehmigt worden. Der dadurch mögliche Bezug von günstigen Telekom-Aktien stand in der Kritik, da die Ausübung der Optionen zum Teil nicht an die Wertentwicklung von Branchen-Aktienindizes gekoppelt war. Zudem waren nur geringe Kurszuwächse von 20 Prozent über einen Zeitraum von mehreren Jahren notwendig. Angesichts der der schwachen Geschäftsentwicklung hatte die hoch verschuldete Telekom für die Jahre 2002 und 2003 keine Optionen aus den Optionsplänen gewährt.

"Solidarbeitrag"

Zur Senkung der Arbeitskosten im Konzern wird der Vorstand nach Angaben der Zeitung auf ein Monatsgehalt verzichten, der Aufsichtsrat werde seine Vergütung um ein Fünftel reduzieren. Damit leiste das Management seinen "Solidarbeitrag", wurde Ricke von der Zeitung zitiert. Mit der Gewerkschaft ver.di hatte die Telekom in der vergangenen Woche einen neuen Tarifvertrag vereinbart. Für 120.000 Beschäftigte werden danach bis 2008 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Zugleich wird die Wochen-Arbeitszeit um vier auf 34 Stunden bei nur teilweisem Lohnausgleich reduziert.(APA)