Christoph Marik fährt nach Athen.

Bogota - Degen-Fechter Christoph Marik darf endlich durchatmen. Der Niederösterreicher schaffte am Sonntag in Bogota mit einem neunten Platz im Weltcup-Turnier in Bogota die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen (13.-29.8.), wobei er sich beim Italiener Alfredo Rota bedanken musste, der in Kolumbien im Halbfinale den Schweizer Marcel Fischer hauchdünn mit 15:14 besiegte.

Rota hatte nämlich bereits mit seinem Vorstoß ins Achter-Finale das Griechenland-Ticket gelöst und Marik als Weltranglisten-Ersten abgelöst. Hätte Fischer das Turnier in Bogota gewonnen, dann wäre auch er am Österreicher vorbeigezogen und für die Spiele qualifiziert gewesen. So droht nun dem Weltranglisten-Dritten aus der Schweiz die Zuschauerrolle beim Saisonhöhepunkt.

"Marcel Fischer hat 23 Weltcup-Turniere bestritten, er ist die Nummer 3 der Welt - aber nicht direkt für Athen qualifiziert. Das ist ein Schwachsinn!", schimpfte deshalb Rolf Kalich, der Nationaltrainer der Eidgenossen. Denn nur die nach dem Turnier in Bogota besten zwei in der Weltrangliste klassierten Europäer, die noch nicht für Athen fix qualifiziert waren, schafften den Sprung zu den Spielen. Und diese führt nun ausgerechnet Rota vor Marik und Fischer an, dem damit nur noch das Zonen-Ausscheidungsturnier am 17. April in Gent als letzte Qualifikationschance bleibt. In Belgien lösen nur die beiden Finalisten das Olympia-Ticket.

Bester Österreicher war in Bogota Markus Robatsch (WSG Swarovski Wattens) als Fünfter. Robatsch war im Achterfinale an Rota gescheitert. Marik hatte den Sprung unter die letzten Acht mit einer hauchdünnen 14:15-Niederlage gegen den ungarischen Olympiadritten von Atlanta 1996, Geza Imre, verpasst und deshalb einige Stunden zittern müssen. Doch Rota verlor trotz seiner bereits feststehenden Olympia-Teilnahme nicht die Konzentration und ebnete Marik den Weg nach Athen. "Alle Ehre dieser Leistung", gratulierte und dankte der Athlet vom HSV Wiener Neustadt dem Italiener, der vor einer Woche bereits in Vancouver gewonnen hatte.

Bei Österreichs Florettfechtern fiel am Sonntag bei der Vorstandssitzung in Vöcklabruck eine wichtige Entscheidung abseits der Planche. Der Vorstand des Österreichischen Fechtverbands entschied, dass die Weltrangliste als Kriterium für einen Start beim europäischen Olympia-Zonen-Ausscheidungs-Turnier in Gent herangezogen wird. Damit startet der Salzburger Roland Schlosser in Belgien.

Acht Vorstandsmitglieder stimmten für die Weltrangliste als Startkriterium und damit für Schlosser, fünf waren dagegen der Meinung, die Österreichische Rangliste habe zu zählen, und votierten damit für den Mödlinger Michael Ludwig, drei weitere Funktionäre enthielten sich der Stimme.(APA)