Wien - Ein von Holzpalisaden umzäunter, rund 2.400 Jahre alter Sakralbau am Gelände der bedeutendsten österreichischen Kelten-Ausgrabungen am "Sandberg" in der Region Schmidatal-Pulkautal (Niederösterreich) steht im Mittelpunkt von Untersuchungen, die von einem Archäologenteam des Naturhistorischen Museum Wien (NHM) nun gemeinsam mit (zahlenden) Laien durchgeführt werden sollen. In Zusammenarbeit mit der ARGE Wissenschafts-Tourismus soll einerseits Hobby-Archäologen die Möglichkeit zur Forschung gegeben werden, andererseits erhofft man sich auch die finanzielle Basis der Grabung sichern zu können. Grabungsleiterin Veronika Holzer vom NHM vermutet, dass der Sakralbau von Druiden für Opfer-Riten genutzt wurde, bei denen kostbarer Schmuck, Waffen, aber auch Menschenleben für die Gunst der Götter sorgen sollten. Seit 2001 wird die über 22 Hektar große Anlage "Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg" erforscht. Den Archäologen eröffnet sich damit ein unvergleichlicher Blick in die Kultur und Mythologie der Kelten. "Erstmals wird es möglich, einen keltischen Stadtplan mit Straßen, Häusern, einem Fürstensitz, Heiligtümern und Befestigungsanlagen zu rekonstruieren", so die Archäologin. (APA)