Die US-Regierung will sich gegen eine vorläufige Entscheidung der Welthandelsorganisation (WTO) zur Wehr setzen, wonach sie Glücksspielangebote im Internet aus anderen Ländern zulassen muss. Vor der WTO hatte der Karibikstaat Antigua und Barbuda geklagt, weil Amerikaner keine Gebote auf in Internet-Kasinos abgeben dürfen, die außerhalb der USA liegen. Antigua und Barbuda betrachten darin ein Handelshindernis. Die USA wollen Berufung vor der WTO einlegen.

Rechtlicher Status strittig

Der rechtliche Status von Internet-Glücksspielen ist auch in den USA strittig. Laut einem Gesetz von 1961, das auf Sportwetten am Telefon zielte, sind derartige Angebote verboten. Nach US-Schätzungen gibt es rund 1.800 Glücksspielangebote im Internet. Fast alle liegen außerhalb der USA. Der Außenminister von Antigua, Ronald Sanders, erklärte vor der WTO, sein Land brauche die Internet-Glücksspielindustrie, um sich aus der Abhängigkeit vom Tourismus lösen zu können. Es seien wichtige Arbeitsplätze für die Jugend, die sich sonst dem Drogenschmuggel zuwenden würde. Sanders zufolge sind 3.000 der 67.000 Einwohner Antiguas bei Online-Kasinos beschäftigt.(APA/AP)