Mit einer deutschlandweiten Razzia ist die Polizei gegen Anbieter von rechtsextremer Musik im Internet vorgegangen. In den frühen Morgenstunden fanden 333 Durchsuchungen bei Verdächtigen statt, die in einer Internet-Tauschbörse Musiktitel mit volksverhetzenden Inhalten zum Herunterladen angeboten haben sollen, wie das Bundeskriminalamt (BKA ) in Wiesbaden mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt demnach gegen insgesamt 342 Beschuldigte wegen Volksverhetzung. Sie sollen Musik deutscher Skinhead-Bands mit "menschenverachtenden, rassistischen und zum Teil nationalsozialistischen Inhalten" zur Verfügung gestellt haben.

"Kein Bagatelldelikt"

BKA-Präsident Jörg Ziercke hob die Bedeutung der Ermittlungen gegen Anbieter rechtsextremer Musik hervor. Volksverhetzung sei "kein Bagatelldelikt", erklärte Ziercke. Skinhead-Musikgruppen transportierten politische Feindbilder und seien "die Wegbereiter für die Ausbreitung rechtsextremistischen Gedankenguts". Gezielt würden junge Leute angesprochen und "in den Dunstkreis des Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit" gezogen.(Apa)