Wien - Das Jahr 2003 erwies sich für den Welttourismus neuerlich als schwierig. Drei wichtige Faktoren dämpften die Entwicklung: der Irak-Konflikt, der Ausbruch der Sars-Epidemie und die internationale Konjunkturschwäche. Nach vorläufigen Berechnungen auf Basis der Zahl der Ankünfte schrumpfte der internationale Tourismus weltweit um 1,2 Prozent. Österreich gewann Marktanteile, nachdem die Zahl der ausländischen Gästeankünfte in Österreich um 2,5 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 19,1 Millionen gestiegen ist, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in einem Vorausbericht zum Monatsbericht April bekannt gibt.

Laut Angaben der Welttourismus-Organisation (WTO) belief sich die Gesamtzahl der internationalen Touristenankünfte im Jahr 2003 auf rund 694 Millionen. Der Rückgang wird weitgehend auf den Nachfrageeinbruch in Asien und im Pazifischen Raum zurückgeführt, wo die Ängste wegen der Lungenkrankheit Sars die Zahl der internationalen Touristenankünfte um 9,3 Prozent schrumpfen ließen. Nordamerika verzeichnete eine Abnahme der internationalen Nachfrage um 6,7 Prozent. In Europa wurde das Niveau der internationalen Gästeankünfte weitgehend gehalten, alle anderen Länderblöcke verzeichneten eine Steigerung.

Verbesserung der internationalen Wettbewerbsposition

Der in Österreich registrierte Rekordwert bedeutet laut Wifo eine weitere Verbesserung der internationalen Wettbewerbsposition Österreichs, die auch durch Berechnungen auf Basis von internationalen Zahlungsströmen bestätigt werde. Durch die Steigerung der Tourismusexporte um 4 Prozent erhöhte Österreich trotz sinkender Aufenthaltsdauer seinen Marktanteil im internationalen europäischen Tourismus um 4,8 Prozent. Damit findet sich Österreich gemeinsam mit Belgien, Luxemburg, Irland und Spanien unter den Ländern mit den stärksten Marktanteilsgewinnen in Europa.

Qualitäts- und Strukturverbesserungen

Die Ursachen dieser Verbesserung der Wettbewerbsposition sieht das Wifo ähnlich wie in den Vorjahren: Qualitäts- und Strukturverbesserungen sowie die erfolgreiche Vermarktung als qualitativ hochwertige Tourismusdestination. Zudem wirke sich die wachsende Verunsicherung der Gäste in Bezug auf deren Sicherheitsbedürfnis zugunsten Österreichs aus.

Die österreichische Tourismuswirtschaft baute ihren Marktanteil hauptsächlich auf den Nahmärkten aus. Dies gilt insbesondere für Deutschland, Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Der Effekt einer wechselkursbedingten Ablenkung in die relativ billiger gewordenen "Dollar-Reiseziele" war 2003 insgesamt gering.(APA)