Der Fall Microsoft beschäftigt bereits seit Jahren
die EU-Kommission in Brüssel. Schon im Jahr 2000 hat die
EU-Kommission Wettbewerbsvergehen vorgeworfen. In Folgendem eine
Chronologie des Konflikts "EU gegen Microsoft":
1998 Der Microsoft-Konkurrent Sun Microsystems legt in
Brüssel eine Wettbewerbsbeschwerde ein, weil
Microsoft der Softwarefirma Sun technische
Informationen vorenthalten haben soll. Die
EU-Kommission nimmt die Untersuchungen auf.31. Juli 2000 Nach eineinhalbjährigen Untersuchungen eröffnet die
EU-Kommission ein Marktmissbrauchs-Verfahren gegen
Microsoft. Der Konzern wird verdächtigt, seine
marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen
auf angrenzende Märkte auszudehnen.30. Aug. 2001 Brüssel leitete eine gesonderte Untersuchung ein,
weil Microsoft die Videosoftware Media Player seit
1989 rechtswidrig an sein marktbeherrschendes
Windows-System gekoppelt haben soll.
Oktober 2001 Microsoft antwortet: Der Konzern weist die Vorwürfe
zurück. Die Integration des Media Players sei die
"natürliche Weiterentwicklung des Betriebssystems"
Windows.
2002 Die EU-Wettbewerbskommission tritt mit Microsoft
in Gespräche ein.
6. Aug. 2003 Die EU-Kommission stellt dem Konzern im Verfahren ein
Ultimatum, die Wettbewerbsbehinderungen zu beenden.
12. Nov. 2003 Es kommt zu einer formellen Anhörung Microsofts.
16. März 2004 Microsoft-Konzernchef Steve Ballmer versucht
persönlich, eine förmliche Bestrafung seines Konzerns
zu verhindern.
18. März 2004 EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti erklärt die
Verhandlungen nach drei Tagen für gescheitert.
22. März 2004 Die EU-Staaten bestätigen den Kurs von EU-Kommissar
Mario Monti, Microsoft wegen Markt-Missbrauchs mit
einer Rekordbuße zu bestrafen.24. März 2004 Die EU-Kommission beschließt offiziell die Strafe.
Sie beträgt 497 Millionen Euro
und ist damit die höchste Strafe gegen ein Einzel-
unternehmen in der Geschichte der EU.(APA)