Pädophilenjagd mit Computerprogramm, das sich in Chats mischt
"ChatNannies" imitiert jungen Internet-User und spürt "klassische Zeichen" von Verdächtigen auf
Redaktion
,
Ein neues Computerprogramm soll künftig
Pädophile bei ihrer Suche nach Kontakten mit Kindern im Internet
aufspüren. Die Software "ChatNannies" imitiert dabei einen jungen
Menschen, der sich in einem Internet-Chatroom mit anderen Nutzern
unterhält, berichtet das britische Fachmagazin "New Scientist" (Nr.
2439, S. 23). Gleichzeitig analysiert das Spähprogramm das Verhalten
des Gegenübers und sucht nach klassischen Zeichen der Kontaktaufnahme
von Pädophilen mit Kindern. Meistens geben sich etwa die Täter als
Kinder aus, die sich mit Gleichaltrigen treffen wollen.
Tausende Unterprogramme
ChatNannies wurde von dem britischen IT-Spezialisten Jim Wightman
entwickelt. Die Software bildet Tausende Unterprogramme, so genannte
"Nanniebots", die sich in verschiedene Internet-Gesprächsrunden
einklinken. Bei verdächtigen Aktivitäten schicken sie per Email eine
Gesprächsmitschrift und die Internet-Adresse des Verdächtigen an den
Betreiber des Spähprogramms. Das könnte etwa die Polizei oder eine
Kinderschutzorganisation sein.
"Lernfähiges" neuronales Netz
ChatNannies beinhaltet ein "lernfähiges" so genanntes Neuronales
Netz, das durch die Gespräche im Netz kontinuierlich sein "Wissen"
über die menschliche Nutzung von Sprache erweitert. Es wendet dieses
Wissen an, um immer realistischere und plausiblere Antworten etwa auf
Fragen zu Pop-Kultur zu geben. Nanniebot sei kaum zu unterscheiden
von "echten" Chattern, sagt Wightman. In 2.000 Gesprächen habe keiner
der Chatroom-Nutzer das Programm durchschaut.(APA/dpa)
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