Ihre Rolle als Hausmeisterin in der TV-Serie "Kaisermühlen Blues" ist zur Legende geworden. Doch die Schauspielerin Brigitte Swoboda vermisst nicht nur die Rolle, auch ihren eigenen Hausmeister in ihrem Haus in der Stiftgasse in Wien-Neubau. "Der Herr Michel war für alles zuständig, aber den Herrn Michel gibt es nicht mehr", schilderte sie auf dem Wohnsymposium die praktischen Folgen des Hausmeisterschwundes. Tag und Nacht anläuten

"Wer ist eigentlich zuständig, wenn mir daheim der Wein ausgeht? Bei Herrn Michel konnten wir Tag und Nacht anläuten, er stieg dann in den Keller und holte uns den feinsten Doppler. In seiner Küche gab es ein kleines Kasterl, da hingen von allen Hausbewohnern die Schlüssel. Er konnte die Blumen gießen, die Kanarien füttern, und wenn ich vom Urlaub zurückkam hat er mir erzählt, wer gestorben ist, wer geheiratet hat, wer ein Kind bekommen hat."

Swoboda weiter: "Alfred Polgar hat einst gesagt: An seinen Schlapfen flutet die Brandung des Weltgeschehens gebrochen zurück. Darum will ich den Hausmeister nicht missen. Jetzt kommt nur alle 14 Tage jemand vorbei, der das Haus ausmistet. Aber ich weiß nicht, wo ich mich beschweren soll und all die persönlichen Dinge erfahren soll. Ich wünsche den übrigen Hausmeistern alles Liebe." (ef, DER STANDA%D Printausgabe 12.3.2004))