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Foto: Archiv
Das Media Lab Europe , Ableger des US-amerikanischen MIT hat eine neue Art der sportlichen Betätigung vor einem Bildschirm präsentiert, die Online-Games alt aussehen lassen soll.

"Breakout for Two"

Unter dem Namen "Breakout for Two" haben die Wissenschaftler ein "Spiel" entwickelt, das das entweder mit einem Fußball oder mit Tennisball und -schläger gespielt werden kann. Der Videospiel-Klassiker "Pong" hat bei dieser Entwicklung seine Spuren hinterlassen. Das Ziel des Spiels ist schnell erklärt: Die Spieler müssen ihren Ball gegen eine reale Wand schießen, die per Videoprojektion in einzelne Bereiche segmentiert ist. Sobald ein Segment getroffen wird, zerspringt die virtuelle Glasscheibe und verschwindet. An sich noch nichts wirklich neues, doch hinter der virtuellen Scheibe steht ein projezierter Gegenspieler, der sich an jeden Punkt der Welt befinden kann. Sieger ist der Spieler, der als erster seine Segmente zerschossen hat. Dank moderner Konferenztechnik kann mit dem Gegner kommuniziert werden - sowohl in Bild wie auch in Ton.

Wider die Isolation

Die MIT-Entwickler wollen mit ihrer Schöpfung, die Isolation der "Computerspieler" durchbrechen und das Missing Link zwischen LAN-Spiel und Online-Game anbieten. Im Gegensatz zum Online-Spiel ist bei der LAN-Party der Gegner meist in Sichtweite und man kann von Angesicht zu Angesicht interagieren. Die Vorteile des Online-Gsaming liegen wiederum darin, dass keine aufwendigen Um- und Aufbauten zu erledigen sind und die Gegner rund um den Globus sitzen können. Nach Meinung der Wissenschaftler ermöglicht die echte körperliche Aktivität vor dem Bildschirm in Verbindung mit einem "realen" Gegenspieler hinter der Scheibe intensivere Bindungserlebnisse als bei herkömmlichen Computerspielen.

Die Reaktionen der Branche

"Klassische Online-Spiele", bei denen der Spieler alleine mehr oder weniger unbeweglich vor seinem PC oder der Konsole sitzt, dürften nicht der Renner der Zukunft sein. Auch die Spiele-Industrie hat dies erkannt und bietet allerlei Zusätze. Neben dem - nicht onlinefähigen, aber anstrengenden - EyeToy von Sony, dessen Kamera auch für Videokoferenzen geeignet ist und deren Integration in Spielen von Drittanbietern sich Sony sicherlich wünscht, bietet auch Microsoft auf seiner Xbox Kommunikationsfeatures - zwar zunächst via Headset nur Ton, aber auch hier rechnen Experten in absehbarer Zeit mit Kameras, die das Spieleerlebnis mit Bild und Ton der Gegner interessanter gestalten sollen. (grex)