Foto: Drag City

TEX PERKINS & THE DARK HORSES
(Dark Horse Rec.)

Der australische Sänger Tex Perkins ist ein Mann mit vielen Seiten. Zumindest zwei sind musikalisch dokumentiert. Da ist jene als charismatischer Frontmann des selbstzerstörerisch den Rock'-n'-Roll-Geist verkörpernden Schnapsvereins Beasts Of Bourbon, heilig. Dann gibt es den Songwriter, der in beseelten Arrangements seine Sensibilität mit trockenem Humor aufbricht. Aus diesem Fach kommt das neue Album mit den Dark Horses, einer breit aufgestellten Band mit altbekannten Mitstreitern wie Charlie Owen, die sich selten ins Midtempo wagt, sondern im langsamen Elend Erlösung sucht. Selten klangen Therapiesitzungen so gut, brannte die Hochzeitsurkunde schneller. Gitarre auf Slide, Stimme im Keller, die Weltsicht verkatert. Blöde Klischees? Aber in vollendeter Ausführung. 

MICKEY NEWBURY
An American Trilogy

(Drag City / Trost)

In seinem Song America! besingt der US-Songwriter Bill Callahan neben Johnny Cash und Kris Kristofferson einen "Buck Sergeant Newbury". Damit ist der 2002 verstorbene Country-Produzent und Singer-Songwriter Mickey Newbury gemeint, dem nun mit der Vier-CD-Box An American Trilogy gedacht wird. Die Sammlung widmet sich dem Frühwerk von 1969 bis 1973, als Newbury einige herausragende, selbst produzierte Alben aufgenommen hat. Noch vor bekannteren Namen wie Kris Kristofferson oder Waylon Jennings gilt er als der erste Nashville Hippie, der dem Country-Mainstream entsagte und eigene Wege ging. Newbury wurde so zwar Tantiemen-Millionär, als Musiker blieb er immer unter Wert eingeschätzt. An American Trilogy bietet nun einen großartig zusammengestellten Einstieg in das Werk dieses Mannes im Schatten, dessen Song Sleeping Annaleah vor langem schon ein anderer dunkler Gesell interpretiert hat: Mister Nick Cave. 

O'DEATH
Outside

(City Slang)

Nachdem David Rogers-Berry von der New Yorker Kuhbuben-Combo O'Death 2008 an Krebs erkrankt war, wusste die Band nicht recht, was tun. Nun ist die Formation mit dem makaberen Namen wieder gekehrt, Rogers-Berry scheint's gesundet und legt mit Outside eine CD aus der Neigungsgruppe vor: schräg rumpelnd, düster, die großen Zeichen von Gott und Teufel beschwörend - eine Bank. (flu, DER STANDARD/RONDO - Printausgabe, 22. Juli 2011)