Heuer Monaco Calibre 11, Breitling B-01

Foto: Hersteller

Seiko Ananta, Zenith El Primero New Vintage

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40 ist nicht wirklich ein bemerkenswertes Alter. Aber die Sache selbst gebietet es, den recht jungen Jubilaren die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Als sie die Bühne der Zeitmessung betraten, schrieb man das Jahr 1969. Den Debüts ging ein langer und auch kräftezehrender Wett-bewerb voran. Breitling, Heuer, Seiko und Zenith hießen die Konkurrenten im Kampf um den weltweit ersten Automatik-Chronografen. Einen richtigen Sieger gab es am Ende dann aber nicht, denn alle gelangten 1969 zu respektablen, wenn auch völlig unterschiedlichen Resultaten.

Den absolut ersten Prototypen seiner Art präsentierte Zenith am 10. Jänner 1969 in Genf. Der Name "El Primero" kam deshalb nicht von ungefähr. Das Produkt: ein konventionell aufgebauter Chronograf mit Schaltrad, horizontaler Räderkupplung und Zwölfstundenzähler, kombiniert mit einem beidseitig aufziehenden Kugellagerrotor zur Energieversorgung. 2009 bringt Zenith jetzt eine weitgehend authentische Retrospektive. Das limitierte Jubiläumsmodell ist zwar - ganz zeitgemäß - gewachsen, verkörpert darüber hinaus exakt das, was 1969 einiges Aufsehen erregte.

Ganz anders das, was Breitling und Heuer im Verbund mit den Zulieferanten Büren und Dubois-Dépraz zustande brachten. Am 3. März 1969 feierte es seinen Einstand gleichzeitig in Genf, New York, Tokio, Hongkong und Beirut. Beim 7,7 Millimeter hohen Kaliber 11 mit 31 Millimeter Durchmesser hatten die Konstrukteure das modulare Dubois-Dépraz-Schaltwerk rückwärtig auf eine Mikrorotor-Automatik von Büren montiert.

Epoche endete klanglos

Die Epoche des weltweit ersten Automatik-Chronografen in modularer Bauweise endete zehn Jahre später eher sang- und klaglos. Bis dahin agierten die Partner mit ganz unterschiedlichen Modellen. Heuer spielte u. a. die Karte "Monaco", welche 2009 in Form einer 1000er-Re-Edition an das Jubiläum erinnert.

Das aktuelle "Calibre 11" hat mit dem einstigen, abgesehen vom modularen Aufbau und der linksseitig positionierten Aufzugs- und Zeigerstellkrone bei der "9", nicht mehr viel gemein. Bei Breitling gesellt sich zum 40er des Kalibers 11 der offizielle 125. Geburtstag. Im stählernen Jubiläums-"Chronomat" kümmert sich das selbst entwickelte Automatikkaliber B-01 mit Zentralrotor, Schaltradsteuerung und vertikaler Reibungskupplung ums Messen und Stoppen der Zeit.

Das geringste Aufheben um seine chronografische Neuentwicklung machte 1969 die Traditionsmanufaktur Seiko. Dabei hätten die Japaner allen Grund gehabt, ihren Newcomer zu zelebrieren. Aber das passte nicht zur fernöstlichen Mentalität. Also gelangte der "Seiko 5 Speed Timer" mit dem innovativen Chronografenkaliber 6139 schon ab Mai 1969 zu den Konzessionären.

Zum 40. Jahrestag des 6139 stellen die Japaner ihr neues 8R28 mit 34 funktionalen Steinen, vier Hertz Unruhfrequenz, Schaltradsteuerung und vertikaler Reibungskupplung vor. Das zugehörige Uhr-Ensemble nennt sich "Ananta". (Gisbert L. Brunner/Der Standard/rondo/10/07/2009)