Wenn der Schanigarten endlich rausgetragen wird, darf man im neuen Schesch Besch...

Foto: Gerhard Wasserbauer

... auch Shisha rauchen und dazu Backgammon spielen.

Foto: Gerhard Wasserbauer

Dass im israelischen Grillstandl "Sababa" in der Rotenturmstraße das beste Shawarma der Stadt vom Spieß gesäbelt wird, dürfte sich herumgesprochen haben. Neben köstlich mariniertem, knusprigem Fleisch packt der aus Aserbaidschan gebürtige Betreiber Ezra Jakobi auch Hummus, allerhand schwungvoll marinierte Salate und die köstlich scharfe jemenitische Würzsauce Sohoog in die zuvor angegrillten Lawash-Fladen - fantastisch.

Jetzt hat Jakobis Ehefrau Gila in der Schwarzenbergstraße noch ein orientalisches Grillrestaurant aufgemacht. Das Shawarma kommt einstweilen nicht ganz ans familieneigene Vorbild heran, trotzdem setzt auch das "Schesch Besch" neue Maßstäbe: Luftiger frittierte und besser gewürzte Falafel wird man in Wien kaum finden.

Ein bisschen mehr Orient

Auch sonst bietet das Lokal erfreuliche Neuerungen: Schesch Besch ist der aserbaidschanische Name für Backgammon, dementsprechend will Jakobi, sobald das Wetter es zulässt, im Schanigarten die Shishas und Spielbretter auspacken, auf dass Wien ein bisschen mehr Orient werde - ja! Zum Frühstück gibt es ein durchaus beeindruckendes Buffet, wo neben Austro-Klassikern wie Kaisersemmel und Marillenmarmelade auch Hummus, Ziegenkäse, Tsatsiki und Chai aus dem Samowar angeboten werden. In den 6,90 Euro sind aber auch Eier (frisch gebraten, weich gekocht, als Omelett ...) und würzige Sujuk-Bratwürstel enthalten - und zwar so viele, wie man haben will.

Die aserbaidschanische Hühnersuppe Düsch Para kommt leider aus dem Packerl, dafür sind die mit Kalb- und Lammfleisch gefüllten Teigtaschen, die darin schwimmen, selbst gemacht. Die Fleisch- und Bulgurbällchen Kibbeh sind locker und exzellent gewürzt, die diversen Spieße werden routiniert und durchwegs saftig gegrillt, dazu kommen selbst eingelegte Gemüse, Hummus und Tahina sowie diverse Salate (besonders gut: der rauchige Schmelz des Melanzanisalats!) zu Tisch. Nach dem Essen gibt es besonders guten arabischen Kaffee mit ordentlich Kardamom - und die Chance, sich seine Rechnung mit Glück im Spiel zu halbieren: Wer auf Anhieb fünf und sechs würfelt, zahlt die Hälfte. Mazeltov! (Severin Corti/Der Standard/rondo/06/03/2009)