Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: apa/dpa/seaworld
New Orleans - Der Weißspitzen-Riffhai ist im Golf von Mexiko fast ausgestorben. Nach jüngsten Forschungen von Wissenschaftlern ging der Bestand des Raubfisches in den vergangenen 50 Jahren um 99 Prozent zurück. Dabei gehörte er lange Zeit zu den von Tauchern am häufigsten gesehenen Haien. Die Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Ecology Letters" veröffentlicht wurde, macht vor allem die Massenfischerei für den dramatischen Rückgang verantwortlich und fordert Beschränkungen.

Seidenhais fast ausgerottet

Auch bei zwei weiteren im Golf von Mexiko heimischen Haiarten wurden erschreckende Rückgänge festgestellt: Der Bestand des Seidenhais verringerte sich dem Bericht zufolge um 90 Prozent, der des Makrelenhais um 79 Prozent. Bereits im Mai 2003 veröffentlichte der Biologieprofessor Ransom A. Myers eine Studie im Magazin "Nature", wonach die Population großer Raubfische in den letzten 50 Jahren um 90 Prozent abnahm.

Fischgroßhändler skeptisch

Fischgroßhändler zeigten sich skeptisch angesichts der Zahlen. Auch ein Anwalt des amerikanischen Fischereiverbandes bezweifelte, dass die Studie repräsentativ ist. Vor allem bestritt er die Verantwortung der Massenfischerei. Nach seinen Worten berücksichtigten die Verfasser nicht die Veränderungen der Fischindustrie. In den vergangenen 20 Jahren sei der Haibestand durch den versehentlichen Fang von Fischern drastisch reduziert worden. "Das ist keine Wissenschaft, sondern willkürliche Spekulation", sagte auch der Geschäftsführer des Verbandes "Blue Water Fishermen's Association".

Mayer dagegen behauptet, die Studie habe gezeigt, dass die Technik wenig Einfluss auf den Rückgang des Haibestandes habe. Die Fischer in den Fünfzigern hätten von Weißspitzen-Riffhaien im gesamten Golfgebiet berichtet. Jetzt wären kaum noch welche vorhanden. (APA)