Bild nicht mehr verfügbar.

Auf die Erforschung von Mikroorganismen, die unter den extremen Lebensbedingungen der Antarktis leben, hat ein wahrer Run der Wissenschaftler eingesetzt. Experten der United Nations University in London sehen in der Erforschung der extremophilen Lebensformen neue Chancen auf Heilmittel und auch auf innovative Industriewerkstoffe. Die Wissenschaftler warnen aber vor rücksichtsloser Ausbeutung der biologischen Vielfalt. Zudem ist die rechtliche Situation nicht eindeutig geklärt.

Das Bild zeigt ein Phytoplankton.

Foto: Reuters/Ho

Bild nicht mehr verfügbar.

Im Vorfeld der UNO-Konvention über biologische Vielfalt, die am 9. Februar in Kuala Lumpur beginnt, sollen Forderungen nach Änderungen der rechtlichen Situation laut werden. Denn nach Angaben der Experten reicht der bestehende Antarktis-Vertrag nicht aus, die neuen Gegebenheiten zu regeln. Nach der Studie "International Regime For Bioprospecting: Existing Policies and Emerging Issues for Antarctica" der United Nations University sind insbesondere drei Regionen der Erde von großem Interesse für die Wissenschaftler: die heißen unterseeischen Quellen, die Tiefsee und die Regionen der Antarktis.

Bild: Aufnahme des Heliozoans Acanthocystis perpusilla.

Foto: Reuters/Ho

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Studie vergleicht die Jagd nach dem Wissen über die geheimnisvollen Lebensformen mit dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts. "Die extremophilen Mikroorganismen können unter Lebensbedingungen wie extreme Hitze, extreme Kälte, Trockenheit oder Salzhaltigkeit überleben. Diese Kleinstlebewesen bergen daher wertvolle Geheimnisse in sich wie ein solches Überleben überhaupt möglich ist", so die Forscher.

Bild: Xanthoria elegans (orange) und Buellia frigida (schwarz), Lebensformen aus Antarctica.

Foto: Reuters/Ho

Bild nicht mehr verfügbar.

Zu den bisherigen Entdeckungen zählen etwa ein Glykoprotein, das bei antarktischen Fischen das Einfrieren verhindert sowie der Extrakt einer grünen Alge, der in der Kosmetik Verwendung finden könnte und der Antitumor-Eigenschaften bei Hefe gezeigt hat.

Bild: Eine Alge, die an der Unterseite von Meeres-Eis wächst.

Foto: Reuters/Ho

Bild nicht mehr verfügbar.

Nach der Studie waren bisher vor allem Universitäten und Pharmakonzerne auf der Suche nach dem bisher "verborgenen Wissen". Das erschwere auch die genaue Unterscheidung zwischen wissenschaftlicher Untersuchung und kommerzieller Ausbeutung. Der Antarktis-Vertrag reguliere aber jenes spezielle Gebiet des "Bioprospecting" nicht, meint Studien Co-Autor Sam Johnston.

Bild: Lichtmikroskopische Aufnahme der Kieselalge Nitzschia an Meereseis .

Foto: Reuters/Ho