Frauensprecherin Monika Vana: "Seit fast 30 Jahren ist es in Österreich für Frauen möglich, straffrei und unter medizinisch sicheren Bedingungen eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Radikale AbtreibungsgegnerInnen stellen dieses Recht immer wieder in Frage. Selbstbestimmungsrechte der Frau, wie selbst entscheiden können ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen möchte, sollen nach den selbsternannten 'LebensretterInnen' abgeschafft werden."

Seit Jahren werden in Wien Frauen, die Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Schwangerschaft bei privaten Abtreibungsambulatorien suchen, systematisch terrorisiert. Radikale AbtreibungsgegnerInnen von Human Life International behindern und schikanieren Frauen, die eine legale Lösung aus einer Notsituation suchen, wie auch ÄrztInnen, die Hilfe anbieten.

Von pseudo-religiösen Fanatismus getragen, unterstützt von hohen Amtsträgern aus Kirche und Politik, zuletzt von Bischof Aichern und vom ÖVP Bundesrat Vinzenz Liechtenstein, wird das Recht auf Abtreibung in Form der Fristenregelung sukzessive angegriffen. Mit ihrer Forderung nach Abtreibungsverbot und reaktionären Einstellungen, wie z. B. gegen Sexualaufklärung, Empfängnisverhütung, außerehelichen Geschlechtsverkehr, wollen sie das Rad der Zeit nicht nur um 30 Jahre zurückdrehen, sondern gleich zurück ins Mittelalter. Sogar Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat den radikalen und mittlerweile amtbekannten Abtreibungsgegnern in einem Brief Unterstützung für ihre Anliegen zugesagt. Frauen sollen scheinbar wieder in die Illegalität gedrängt werden.

Die Grünen Frauen fordern:

  • Abtreibung raus aus dem Strafrecht (Vorbild Kanada)

  • Schutz von Abtreibungskliniken durch Bannmeilen vor Belästigung und Agitation (Vorbild Frankreich)

  • Abtreibungsmöglichkeit in allen öffentlichen Krankenhäusern mit gynäkologischer Abteilung

  • Verhütung und Abtreibung auf Krankenschein

  • Abtreibung ist Frauenrecht!

    Nicht die Illegalisierung von Abtreibung sondern die Weiterentwicklung der Selbstbestimmungsrechte von Frauen ist unser Ziel.

    Die Wiener Grünen unterstützen die Protestkundgebung gegen radikale Abtreibungsgegner:

    Datum: Samstag 31. Jänner 2004
    Zeit: 9.00 Uhr
    Ort: 1020, Große Sperlgasse 33, Lucina- Klinik

    Geschichte

    Am 23. Jänner 1974 setzte die SPÖ mittels Beharrungsbeschluss mit 92 zu 89 Stimmen die Fristenlösung durch (die Grünen waren damals noch nicht im Parlament vertreten). Seit 1. Jänner 1975 ist in Österreich nach §97 StGB der Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Bedingungen straffrei gestellt. Der lange Kampf der Frauenbewegung gegen den berüchtigten Strafparagraphen §144, der Abtreibung generell verboten hat, mündete in die Fristenregelung. Dass Straffreiheit herrscht, ist ein lang erkämpftes Recht. (Bis 1787 stand die Todesstrafe auf Abtreibung, danach zunächst schwerer Kerker bis zu 5 Jahren, später Gefängnisstrafen). (red)