Wien - Für den Vorstand der Staatsholding ÖIAG, Peter
Michaelis, hat eine weitere Privatisierung der börsenotierten Telekom
Austria (TA) über die Börse höchste Priorität. "Der Weg über die
Börse hat hohe Attraktivität und steht auf der Prioritätenliste ganz
oben", sagte Michaelis am Mittwochabend in der "ZIB 1". Die ÖIAG hält
47,2 Prozent an der TA.
Die TA sei bezüglich einer feindlichen Übernahme nicht gefährdet,
meinte Michaelis. Es gebe grundsätzlich keine Eile bei der
TA-Privatisierung, die laut Regierungsauftrag bis zum Ende der
Legislaturperiode, also bis Ende 2006, über die Bühne gehen soll.
Interesse an MobilTel
Über eine Übernahme des bulgarischen Mobilfunkbetreibers MobilTel,
der sich im Eigentum österreichischer Investoren um den Industriellen
Josef Taus befindet, würden derzeit "Überlegungen angestellt",
bestätigte Michaelis. Die TA selbst hatte erst gestern bestätigt,
nach wie vor an der MobilTel interessiert zu sein.
Die TA hatte bereits Anfang Oktober 2003 für die Mehrheit der
MobilTel ein Angebot gelegt, die Gespräche über einen Einstieg dann
aber im Spätherbst abgebrochen, weil die MobilTel-Eigentümer nach
TA-Informationen angeblich nur eine Minderheitsbeteiligung verkaufen
wollten. Mitte Dezember hatte der Generaldirektor des
MobilTel-Aktionärs BAWAG, Johann Zwettler, dann aber erklärt, von
einem Verkauf zwischen 51 bis 100 Prozent der MobilTel-Aktien
innerhalb des ersten Halbjahres 2004 auszugehen.(APA)