Zwei Ausgaben
Die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944" ist die zweite Ausstellung des Hamburger Instituts über die Verbrechen der Wehrmacht. Sie wurde seit 2001 in 13 Städten von knapp 400.000 Menschen besucht. In Wien machte die Schau von 9. April bis 26. Mai 2002 im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Station.
Die erste Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" wurde 1995 in Hamburg eröffnet, wanderte bis 1999 durch 33 Städte und hatte rund 800.000 Besucher. Sie war Bestandteil eines umfangreichen Forschungsvorhabens des Instituts, das einen Blick auf das 20. Jahrhundert als einem Jahrhundert bisher unbekannter Destruktivität bieten sollte.
Wellen geschlagen
"Keiner von uns hat anfangs geahnt, dass diese Ausstellung so viel Aufsehen erregen würde. Uns war nicht klar, dass das, was in der Wissenschaft Konsens war - dass die Wehrmacht an den Verbrechen des Naziregimes beteiligt war - der Öffentlichkeit nicht so bewusst war", sagte Reemtsma. Die Exposition "löste Kontroversen aus und wurde zur Vergangenheitsbewältigung". "Für viele Besucher bot sie die Gelegenheit, Familiengeschichte zu betreiben, in die eigene Vergangenheit von Vätern, Brüdern und Großvätern einzutauchen und so die politische Debatte um die Ausstellung in die eigene Familie hineinzutragen", sagte Reemtsma.