Washington/Warschau - US-Präsident George W. Bush will aus seinem nächsten Verteidigungshaushalt 66 Millionen Dollar (rund 53 Mio. Euro) Militärhilfe für Polen bereitstellen. Mit der im Budgetentwurf für 2005 vorgeschlagenen Summe solle der polnischen Armee geholfen werden, "vor allem im Bereich Lufttransport mit C-130-Flugzeugen", sagte Bush am Dienstag am Rande eines Treffens mit dem polnischen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski im Weißen Haus.

Die polnische Armee sei "hochentwickelt" und verfüge über "hervorragende" Soldaten, sagte Bush. Die Transportfähigkeit ihrer Soldaten sei einer der Bereiche, in dem sie Hilfe benötige. Der Haushaltsentwurf des Weißen Hauses für 2005 wird kommende Woche dem US-Kongress vorgelegt.

Polen hat den Irakkrieg von Anfang an unterstützt und kommandiert inzwischen eine multinationale Truppe im Irak. In den vergangenen Wochen machte die Regierung in Warschau allerdings deutlich, dass sie ihre Militärpräsenz in dem weiter instabilen Land verkürzen möchte und stattdessen einen Nato- oder UN-Einsatz bevorzugt.

Keinen Erfolg hatte Kwasniewski bei Bush mit seinem Vorhaben, die Abschaffung der Visumpflicht für polnische USA-Besucher zu erreichen. "Ich dachte, die USA haben mit allen EU-Staaten das gleiche visumfreie Programm. Leider ist das nicht so", sagte Kwasniewski am Mittwoch im polnischen Rundfunk. Er hoffe aber, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Mit dem Thema werde sich eine polnisch-amerikanische Arbeitsgruppe auf höchster Ebene befassen.

Trotz der Visumfrage habe Polen "niemals bessere Beziehungen" zu den USA gehabt als jetzt, meinte Kwasniewski. (AFP, dpa, red/DER STANDARD, Printausgabe, 29.1.2004)