University Park - Mäuse, die von Embryos stammen, die im Labor gezüchtet wurden, zeigen gegenüber normalen Mäusen deutliche Verhaltensunterschiede. Die Tiere waren besonders ängstlich und schnitten bei Gedächtnistests schlechter ab. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Wissenschaftlern der Penn State University gekommen. Die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass die Laborumgebung einen entscheidenden Einfluss hat.

Keine Verallgemeinerung

Die Wissenschaftler betonen laut BBC, dass es derzeit noch zu früh sei diese Erkenntnisse auf künstlich befruchtete menschliche Embryos anzuwenden. Es sei jedoch ratsam, die mögliche Auswirkungen der Nährflüssigkeit auf den Embryo durch das Verhindern unnötiger Verzögerungen zwischen Befruchtung und Einpflanzung zu minimieren.

Diese Nährflüssigkeit versorgt den Embryo vor der Einpflanzung mit allen für Überleben und Entwicklung notwendigen Substanzen. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine genaue Nachbildung der im menschlichen Körper vorkommenden Chemikalien. Es wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern angenommen, dass dieses künstliche Umfeld einen Einfluss auf die embryonale Entwicklung haben könnte. Denkbar sei, dass bestimmte Gene als Reaktion auf die Zusammensetzung der Nährflüssigkeit falsch exprimieren.

Vorliebe für offene Flächen

Während der durchgeführten Standardtests zu Verhalten und Lernen zeigten männliche Mäuse Anzeichen von Ängstlichkeit, die sich unter anderem in einer Vorliebe für offene Flächen äußerte. Zusätzlich zeigten sie im Vergleich zu normal gezeugten Mäusen kleine aber statistisch signifikante Verminderungen der Gedächtnisleistung. Der leitende Wissenschaftler Richard Schultz erklärte, dass diese Ergebnisse nicht direkt auf Kinder zuträfen, die durch künstliche Befruchtungsverfahren gezeugt wurden. (pte)