Bagdad - Zur Prüfung der Sicherheitslage für Wahlen wollen die Vereinten Nationen eine Delegation in den Irak entsenden. UNO-Generalsekretär Kofi Annan erklärte sich bei einem Besuch in Paris am Dienstag bereit, diesem Wunsch der USA nachzukommen. Er verlangte allerdings Garantien für die persönliche Sicherheit der UNO-Mitarbeiter.

Sicherheitsrat begrüßt Entsendung

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat die Absicht von UNO-Generalsekretär Kofi Annan begrüßt, ein Expertenteam in den Irak zu entsenden. Der amtierende Ratsvorsitzende, der Chilene Heraldo Munoz, bezeichnete Annans Entscheidung am Dienstag als "sehr wichtigen Schritt in Richtung einer Zusammenarbeit mit den Irakern beim Wahlprozess". Der deutsche UNO-Botschafter Gunter Pleuger nannte Annans Erklärung, die Möglichkeit von Direktwahlen im Irak prüfen zu lassen, umsichtig. Wichtig sei die Sicherheit des Teams.

Bei einem Bombenanschlag nahe Falluja kamen mindestens drei US-Soldaten und zwei irakische Polizisten ums Leben.

Die USA sind an einer Lagebeurteilung seitens der UNO stark interessiert. Sie versprechen sich davon Rückendeckung für ihre Position, dass es im Irak für Direktwahlen noch zu früh sei und die für Juli anvisierte Übergangsregierung deshalb von Wahlausschüssen bestimmt werden sollte. Die UNO hatte nach einem Anschlag auf ihr Hauptquartier in Bagdad alle internationalen Beschäftigten aus dem Irak abgezogen.

Autobombe

In der Ortschaft Chaldiyah bei Falluja explodierte am Dienstag eine Autobombe, während ein US-Militärkonvoi vorbeifuhr. Ein zweiter Sprengsatz detonierte, nachdem Verstärkung angerückt war. Nach Armeeangaben wurden drei US-Soldaten getötet und einer verletzt. Medizinern zufolge kamen ferner zwei irakische Polizisten ums Leben. Der Sender Al Jazeera berichtete, dass zehn Verdächtige festgenommen worden seien. Zuvor waren bei einem Kontrollposten in Falluja zwei weitere irakische Polizisten erschossen worden. Die Stadt westlich von Bagdad gilt als Hochburg der Aufständischen.

Bei einem Feuergefecht mit Rebellen in der überwiegend von Schiiten bewohnten Stadt Kerbala wurde ebenfalls ein irakischer Polizist getötet. Nach Polizeiangaben feuerten die Angreifer auf das Hauptquartier des polnischen Truppenkontingents im Irak. Im Stadtzentrum von Bagdad schlug am Montagabend eine Rakete unweit des Sitzes der US-Verwaltung ein. Verletzt wurde aber niemand. Bei einer Razzia in Tikrit töteten US-Soldaten nach Armeeangaben drei Mitglieder einer Guerillaeinheit der einstmals regierenden Baath-Partei.

Der Innenminister der von den USA eingesetzten irakischen Übergangsverwaltung, Nuri Badran, machte das Terrornetzwerk El Kaida für die anhaltenden Angriffe auf die Besatzungstruppen verantwortlich. Dies zeige die Art und Weise der zahlreichen Selbstmordanschläge, sagte er vor Journalisten.(APA/AP/dpa)