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Kobau darf wieder rudern.

Foto: APA/EPA/Abad
Wien - Die drei österreichischen Ruderer Martin Kobau, Helfried Jurtschitsch und Norbert Lambing sind ab 20. Februar wieder für alle internationalen Bewerbe startberechtigt. Dies teilte derInternationale Ruder-Verband (FISA) dem ÖRV am Dienstag mit. Die FISA sperrte die drei Athleten damit rückwirkend für sechs Monate. Bei Kobau, Jurtschitsch und Lambing war im August 2003 ein positiver Doping-Test vorgenommen worden, der vom Trio auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zurückgeführt worden war.

"de facto freigesprochen"

Der Verband sprach in einer Aussendung davon, dass die Ruderer "de facto freigesprochen" worden seien und bedankte sich bei Dr. Karlheinz Demel, dem Vorsitzenden der Österreichischen Anti-Doping-Kommission, sowie der FISA, die sich "äußerst fair" verhalten habe. "Mit Freude und Genugtuung wird zur Kenntnis genommen, dass die erste Reaktion des ÖRV, sich vorbehaltlos hinter seine Athleten zu stellen, richtig war", hieß es in der Stellungnahme. Die künftige Vorgangsweise auf dem "Weg nach Athen" werde während der kommenden Tage Thema umfangreicher Gespräche der sportlichen Leitung des ÖRV sein.

"Jetzt heißt es trainieren"

Kobau war nach der Urteilsverkündung überglücklich. "Jetzt heißt es trainieren, trainieren und nochmals trainieren, damit ich die Olympia-Qualifikation noch schaffe", sagte der Kärntner, der sich in seiner Argumentation, nicht bewusst gedopt zu haben, bestätigt sah. "Diese Entscheidung ist nur ein Pro-Forma-Urteil der FISA, weil sie uns einfach bestrafen mussten." Nun wird Kobau Mitte Juni am Rotsee bei Luzern bei der Restplatzquotenregatta für Athen an den Start gehen.

Signalwirkung für Lichtenegger?

Der Ruderer hofft auch auf eine Signalwirkung in der Doping-Affäre rund um den mit ihm befreundeten Hürdensprinter Elmar Lichtenegger, dem ebenfalls eine angeblich verunreinigte Chargennummer des Nahrungsergänzungsmittels MegaRibosyn 1100 zum "Verhängnis" geworden war. "Eigentlich ist das ein halber Erfolg, denn bei Elmar ist es leider noch nicht ganz durchgestanden."

"Weihnachten und Ostern"

Für ÖRV-Sportwart Johannes Gotsmy ist mit dem Urteil "Weihnachten und Ostern zusammengefallen. Das was wir kaum zu hoffen gewagt haben, ist eingetreten", freute sich Gotsmy. Die FISA hatte bisher nach Angaben des ÖRV-Sportwartes alle des Dopings überführten Ruderer lebenslänglich gesperrt, nur in einem ähnlichen Fall vor rund zehn Jahren gab es für eine kanadische Athletin ebenfalls eine Sperre von sechs Monaten.(APA)