Die US-Streitkräfte teilten am Mittwoch in Kabul mit, drei US-Soldaten seien am Vortag bei der Verfolgung von Guerillakämpfern in der südostafghanischen Provinz Paktika verletzt worden. Drei weitere Soldaten seien am Montag verletzt worden, als ein Sprengsatz in der Ostprovinz Kunar explodiert sei.
Afghanistan
Weitere Selbstmordanschläge in Afghanistan
Britischer Soldat getötet - Mehrere Verletzte - Kämpfe in Südostprovinz Paktika
Kabul - In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am
Mittwochmorgen nahezu zeitgleich zwei Anschläge verübt worden. Bei
der Explosion vor dem britischen Militärstützpunkt wurde ein
britischer Soldat getötet, wie der Vizekommandant der internationalen
Schutztruppe ISAF, General Andrew Leslie, mitteilte. Vor dem
Hauptquartier der deutschen ISAF-Soldaten am Stadtrand sprengte sich
ein Selbstmordattentäter in seinem Taxi in die Luft. Dabei wurden
nach Polizeiangaben fünf Ausländer verletzt. Zur Zeit der Anschläge
wurde gerade eine Gedenkveranstaltung für einen kanadischen
ISAF-Soldaten abgehalten, der bei einem Selbstmordanschlag am Vortag
getötet worden war.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte am Montag in Kabul
die neue Verfassung des Landes unterzeichnet, die damit offiziell in
Kraft getreten ist. Die Große Ratsversammlung (Loya Jirga) hatte sich
am 4. Jänner nach zähen Verhandlungen auf den Text geeinigt. Eine
reguläre Abstimmung darüber fand allerdings nicht statt. Die
"Islamische Republik Afghanistan" verfügt über ein starkes
Präsidialsystem mit dem Islam als Staatsreligion bei gleichzeitig
verbriefter Religionsfreiheit. Ob die Verfassung auch außerhalb von
Kabul wirksam werden kann, wird derzeit bezweifelt. Die für Juni
geplanten allgemeinen Wahlen müssen nach Auffassung der Vereinten
Nationen in Anbetracht der überaus prekären Sicherheitslage um viele
Monate verschoben werden. Von schätzungsweise zehn Millionen
Wahlberechtigten sind erst weniger als 275.000 registriert. (APA/AP/dpa)