Die Katastrophe ereignete sich am Montagabend auf der Haupteinkaufsstraße von Nasr, einem östlichen Stadtteil in der Nähe des Flughafens von Kairo. In einem Laden für elektrische Geräte im Erdgeschoss des Hauses brach aus vorerst ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Kurze Zeit später stürzte das 1981 errichtete Gebäude in sich zusammen. Nach Polizeiangaben waren die obersten vier Stockwerke vor zwölf Jahren illegal hinzugefügt worden.
Der Hauseigentümer befand sich nach Behördenangaben unter den Verletzten und wurde unter Arrest gestellt. Der Leiter der Rettungsarbeiten, Generals Mohammed el Moadsched, forderte Unterstützung der Streitkräfte an. Es wurde am Nachmittag nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Zivilpersonen in den Trümmern lagen.
Eine größere Katastrophe konnte offenbar nur vermieden werden, weil das Haus zum Zeitpunkt des Einsturzes bereits weitgehend evakuiert war. Nur die Feuerwehrleute und Polizisten hatten es noch nicht verlassen. Auch zwei angrenzende Gebäude wurden vorsorglich geräumt.
Direkt nach dem Einsturz begann in Kairo eine Debatte über die Verantwortung für das Unglück, denn die oberen sieben Stockwerke des Wohn- und Geschäftshauses waren illegal errichtet worden und hätten laut einer Entscheidung der Baubehörde bereits 1992 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen.