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Rettungsmannschaften suchen nach Überlebenden.

Foto: APA/EPA/KHALED EL-FIQI

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Beim Einsturz des Hochhauses sind mindestens vier Menschen getötet worden.

Foto: Reuters/Naby

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Nach offiziellen Angaben wurden mehr als 40 Menschen verletzt.

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Kairo - Nach dem Einsturz eines zwölfstöckigen Wohn- und Geschäftshauses in einem Vorort von Kairo haben Rettungskräfte bis Dienstagnachmittag 14 Tote aus den Trümmern geborgen. Dabei handelte es sich nach Behördenangaben um zwölf Feuerwehrleute und Polizisten sowie zwei Hausbewohner. Über Nacht konnte ein Überlebender aus den Trümmern gerettet werden. Insgesamt 33 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht.

Die Katastrophe ereignete sich am Montagabend auf der Haupteinkaufsstraße von Nasr, einem östlichen Stadtteil in der Nähe des Flughafens von Kairo. In einem Laden für elektrische Geräte im Erdgeschoss des Hauses brach aus vorerst ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Kurze Zeit später stürzte das 1981 errichtete Gebäude in sich zusammen. Nach Polizeiangaben waren die obersten vier Stockwerke vor zwölf Jahren illegal hinzugefügt worden.

Der Hauseigentümer befand sich nach Behördenangaben unter den Verletzten und wurde unter Arrest gestellt. Der Leiter der Rettungsarbeiten, Generals Mohammed el Moadsched, forderte Unterstützung der Streitkräfte an. Es wurde am Nachmittag nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Zivilpersonen in den Trümmern lagen.

Zum Zeitpunkt des Einsturzes bereits evakuiert

Eine größere Katastrophe konnte offenbar nur vermieden werden, weil das Haus zum Zeitpunkt des Einsturzes bereits weitgehend evakuiert war. Nur die Feuerwehrleute und Polizisten hatten es noch nicht verlassen. Auch zwei angrenzende Gebäude wurden vorsorglich geräumt.

Debatte um illegal errichtete Gebäude

Direkt nach dem Einsturz begann in Kairo eine Debatte über die Verantwortung für das Unglück, denn die oberen sieben Stockwerke des Wohn- und Geschäftshauses waren illegal errichtet worden und hätten laut einer Entscheidung der Baubehörde bereits 1992 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen.

Nach einer im vergangenen September veröffentlichten Studie sind 18,1 Prozent aller ägyptischen Häuser altersschwach oder schlecht gebaut und deshalb einsturzgefährdet. Das sind mehr als 1,4 Millionen Gebäude. (APA/AP/dpa)