Anlässe
Bei der Beschäftigung mit Viktor Ullmann stieß Gantschacher eigenen Angaben zufolge auf zahlreiche Künstler, die Anfang des 20. Jahrhunderts aktiv waren und heute vergessen sind. "Dazu kommt, dass das Attentat auf Franz Ferdinand in Sarajevo sich heuer zum 90. Mal jährt, das den Ersten und in der Folge natürlich auch den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hat", erklärte Gantschacher vor Journalisten in Klagenfurt. "Krankheit Krieg" sei die logische Folge gewesen, das Motto habe er einem Essay des Pazifisten Romain Rolland entnommen.
In "Krankheit Krieg" werden Szenen, Texte und Gedichte von France Bevk, Georg Trakl, Georg Heym, August Stramm und anderen sowie Arbeiten der italienischen Futuristen von Marinetti über Settimelli bis Chiti verwendet. Befürworter und Gegner bzw. Opfer des Krieges würden in dem Stück miteinander konfrontiert, erklärte Gantschacher. Nach der Uraufführung im "Toihaus Salzburg" am 28. Juni wird die Produktion auch beim Theaterfestival im slowenischen Bovec zu sehen sein.
Shakespeare neu interpretiert
Die erste ARBOS-Uraufführung des Jahres ist aber das Stück "Weißer Schnee bedeckt des Lebens Röte" am 26. März im Wiener "Theater des Augenblicks". Es handelt sich dabei, so Gantschacher, um eine Neuinterpretation von Shakespeares Sonetten. Die Musik stammt von Werner Raditschnig, die Sonette werden in Verbindung von Sprache, Tanz und Gesang modern interpretiert. Im Mai wird das Stück dann in Salzburg gespielt, im Oktober und Dezember in Kärnten in der "neuebühnevillach". Auch Rilkes "Cornet" wird von ARBOS "umgearbeitet", und zwar in eine vorwiegend visuell orientierte Produktion. Regie führt der US-Regisseur Tim McCarty, auf der Bühne zu sehen sind Schauspieler aus Singapur, Großbritannien, Island, Polen, Tschechien und Österreich.