Graz - Peter Holzer, Professor am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Graz, wurde vom Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia in die Liste der weltweit meist zitierten Wissenschafter aufgenommen. Dies vermeldete das Außeninstitut der Medizin-Uni am Donnerstag. Damit finden sich derzeit neun in Österreich tätige Wissenschafter in dieser Liste.

"Insgesamt sind meine Arbeiten wohl an die 10.000 Mal als Beleg genannt worden", schätzt der Neuropharmakologe Peter Holzer, dessen zentralen Forschungsbereiche die Schmerz- und die Entzündungsforschung sind. Weniger als ein halbes Prozent der in der jeweiligen Fachrichtung publizierenden Wissenschafterinnen und Wissenschafter können sich über diese Auszeichnung freuen. Zudem wird die Zitationshäufigkeit ganz allgemein als das härteste Kriterium für den wissenschaftlichen Erfolg gehalten.

Schmerzübermittlung

Holzers Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Übermittlung des Schmerzes vom Magen-Darm-Trakt an das Gehirn. "Was läuft da falsch?" kann als zentrale Frage gestellt werden, wenn bei funktionellen Darmbeschwerden wie dem Reizarm und der Dyspepsie zwar die Beschwerden vorhanden sind, aber keine organischen Ursachen gefunden werden können.

Von beiden Krankheiten sind bis zu einem Viertel der Bevölkerung in Industrieländern betroffen und die Patientinnen und Patienten können derzeit nicht auf eine ideale Behandlung hoffen. "Dieses gesundheitsökonomisch wichtige Forschungsgebiet lässt noch viele Fragen offen" so Holzer zu seinen Arbeiten. Sein zweiter Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der neuralen Steuerung der Verdauung.

ISI

Das in Philadelphia (USA) beheimatete Institute for Scientific Information (ISI) veröffentlicht seit einigen Jahren die 250 meist zitierten Forscher ("Highly Cited") aus 21 Fachgebieten. Zurzeit finden sich insgesamt neun österreichische Wissenschaftler in dieser Liste.

Neben Peter Holzer finden sich darunter fünf Forscher österreichischer Universitäten: Hartmut Glossmann (Uni Innsbruck), Kurt Hornik (TU Wien), Hans Lassmann (Medizinische Universität Wien), Fred Lembeck (Universität Graz) und Alois Saria (Universität Innsbruck); weiters Wolfgang Baumjohann vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Materialwissenschafter Wolf-Dieter Münz sowie der Molekulargenetiker und Wiener Honorarprofessor Kim Nasmyth. (APA)