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Nicht weniger als 22 Millionen Dollar hat das US-amerikanische Pentagon in sein Secure Electronic Registration and Voting Experiment - kurz SERVE investiert. Das System sollte es im Ausland stationierten amerikanischen Soldaten ermöglichen an Wahlen elektronisch teilzunehmen, doch nun schlagen Sicherheitsexperten Alarm - das System ist unsicher und kann ganze Wahlen verfälschen.

Wählen als Gefahr?

In dem Bericht Zum Bericht "A Security Analysis of the Secure Electronic Registration and Voting Experiment" kommen die Sicherheitsexperten zu der Erkenntnis, dass von "SERVE verursachte Störungen der Wahl katastrophale Auswirkungen auf das öffentliche Vertrauen in Wahlprozesse" haben können" und es das Beste sei "das SERVE-System gar nicht erst in Betrieb zu nehmen".

Vorzeigeprojekt wird zum Flop

Das Pentagon wollte SERVE eigentlich schon teilweise zu den Vorwahlen zum amerikanischen Präsidenten einsetzen und im Herbst dann das gesamte System in Betrieb nehmen. Doch nun scheinen die Bestrebungen einen Dämpfer erfahren zu haben. Allerdings wollen die Behörden, sicherlich auch wegen der 22 Millionen Dollar Investitionen, das Projekt nicht scheitern sehen. Obwohl die Prüfungskommission zu dem Schluss kam, dass jeder an SERVE angeschlossene Rechner - und es werden derer einige sein - ein zusätzliches, potentielles Risiko bedeutet und das System nicht vor Attacken durch Hacker, Trojaner oder Viren zu schützen sei, will das Pentagon an SERVE festhalten.

Ministeriumssprecher Glen Flood bezeichnete die Einschätzung der Sicherheitsrisiken durch die Prüfungskommission als "überzogen" und bekräftigte: "Das Verteidigungsministerium steht weiterhin zu SERVE. Wir meinen, es ist in Ordnung, so wie es jetzt ist, und wir werden es auch nutzen." Mittlerweile haben sich Mitglieder der Prüfkommission auch schon den US-Medien gestellt und ihre Entscheidung bekräftigt. "Bei einem System das mehr 100.000 Wählerstimmen verwalten und übermitteln soll, eine derartige Gefahr nicht zu sehen und darauf zu reagieren scheint fahrlässig", so ein Mitglied der Kommission in einem Interview.(red)