Nach einem halben Jahr Restrukturierung haben wir den Turnaround geschafft", sagte eTel-Chef Achim Kaspar

Der alternative Telefon- und Internetbetreiber eTel Austria , eine Tochter der irischen eTel Group, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003 bei einen Umsatzrückgang das Ergebnis verbessert. Der Umsatz verringerte sich von 77,3 auf 71 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich hingegen von minus 32,2 auf plus 3,4 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Ergebnisverbesserung

Das Betriebsergebnis (EBIT) war mit minus 4,1 Mio. Euro zwar noch immer negativ, verbesserte sich aber deutlich im Vergleich zu 2002, wo noch ein Minus von 31,6 Mio. Euro verbucht worden war. "Nach einem halben Jahr Restrukturierung haben wir den Turnaround geschafft", sagte eTel-Chef Achim Kaspar. Ein positives EBIT werde für 2005 angepeilt. Die schlechten Ergebnisse 2002 würden von der Übernahme der European Telecom von der spanischen Telefonica resultieren, diese Verluste habe man bei der Übernahme bewusst in Kauf genommen.

Rund 43.000 Business- und 78.000 Privatkunden

Die eTel hatte im Vorjahr rund 100 Mitarbeiter abgebaut und die Zahl der Beschäftigten dadurch von ursprünglich 240 auf derzeit 140 Mitarbeiter reduziert. Diese Zahl soll heuer gehalten bzw. leicht ausgebaut werden, so Kaspar. Das Unternehmen betreute per Ende 2003 rund 43.000 Business- und 78.000 Privatkunden. Im Geschäftskundenbereich liegt die eTel eigenen Angaben zufolge auf Platz zwei der alternativen Betreiber.

"Gossip"

Für das laufende Jahr 2004 plant der Betreiber ein 3- bis 4-prozentiges Plus bei Umsatz und Ergebnis aus organischem Wachstum, prognostizierte Kaspar. Nicht mit einberechnet seien hier mögliche Akquisitionen. Derzeit gebe es Gespräche mit mehreren kleinen Resellern punkto Übernahme. Eine mehrfach in der Branche kolportierte Übernahme der eTel durch die UTA sei hingegen "Gossip". Es habe zwar "Kontakte" zwischen den Eigentümern gegeben, doch derzeit gebe es "keine aktuellen Überlegungen" dazu.

In den EU-Beitrittsländern hat die eTel-Group vier Töchter in der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Polen, wo 7.000 Geschäftskunden betreut werden. Der Ausbau dieser Aktivitäten werde über diese Töchter abgewickelt, Wien fungiere dabei als IT-Kompetenzzentrum, so Kaspar.

Wiederverkauf der Grundgebühr

Kaspar erwartet, dass die Telekom Austria "baldigst" ein neues Angebot für den Wiederverkauf der Grundgebühr an die alternativen Betreiber legen wird. Dadurch könnte ein Wiederverkauf der Grundgebühr für alternative Betreiber in den nächsten Monaten möglich werden, hofft Kaspar. Die Telekom Austria (TA) hatte ihr früheres Wiederverkaufsangebot der Grundgebühr für die alternativen Betreiber Mitte Dezember 2003 zurückgezogen, weil laut TA der von ihr eingebrachte Antrag auf neue Tarife von der Regulierungsbehörde RTR nicht genehmigt worden war. (APA)