Wien - "Das ist meine entspannteste Präsentation: Die Zahlen waren noch nie so gut." - Stephan Winkelmann, Geschäftsführer der Fiat-Gruppe (Fiat, Alfa, Lancia) in Österreich und der Schweiz, hat zumindest für Österreich gut lachen: Erstmals seit Übernahme der Importeursagenden 1999 fuhren die Italiener ein - wenn auch bescheidenes - positives Ergebnis ein.

Über eine Million Euro Ertrag meldete Winkelmann für 2003 nach Turin und gestern Mittwoch an die Presse. In der Prognose war man noch von einer schwarzen Null ausgegangen. Beim Absatz konnte die Gruppe um 8,57 Prozent auf 15.817 Pkw und Kombi zulegen - das lag sogar leicht über dem Wachstum des Gesamtmarktes von 7,4 Prozent auf 300.121 Neuzulassungen.

Umsatz schnalzt empor

Am rasantesten schnalzte der Umsatz empor: Nach 285 Mio. Euro 2002 gingen sich 2003 gleich 340 Mio. aus. Winkelmann begründete dies mit dem Erfolg kostenintensiverer Modelle. Für heuer erwarte er deshalb nur moderates Wachstum auf 344 Mio. Euro, aber weil die Modelloffensive anhalte, rechne er mit weiterem leichtem Absatzzuwachs.

Den 2004er-Gesamtmarkt veranschlagt Fiat etwa auf das Niveau vom Vorjahr. Eine Einschätzung, die das Gros der Importeure teilt: Branchenprimus Porsche Austria (VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche) rechnet mit 300.000 "und vielleicht ein bisserl was", so Sprecher Hermann Becker.

Bei den Erwartungen für die VW-Konzernmarken gibt er sich auf Anfrage des STANDARD trotz Neuauflage des Hauptvolumenmodells Golf zurückhaltend. Nach 92.597 Neuzulassungen 2003 sollten es heuer in Summe etwa 96.000 sein, was für rund 31 Prozent des Marktes gut sein sollte. Insgesamt knüpft die Branche große Erwartungen an ein tatsächliches Anspringen der Konjunktur. Viele neue Volumenmodelle könnten zu zusätzlicher Stimulation führen, heißt es.

Wachstumsstärkste Marke 2003 war übrigens die japanische Ford-Tochter Mazda. Sprecher Rainer Isola vermeldet "größte Zufriedenheit auf allen Linien". Beim Umsatz (367,7 Mio. Euro) wurde ein absoluter Rekordwert erreicht, und mit einem Zuwachs von 37,6 Prozent (das stärkste Plus seit 1983) auf 15.164 Auslieferungen katapultierte sich Mazda nach langer Zeit wieder zurück in die Top Ten: Platz neun. Auf Platz zehn? Fiat. (stock, Der Standard, Printausgabe, 22.01.2004)