Nach Ansicht der Maori verstößt das Vorhaben der Regierung, die 18.700 Kilometer lange Küste in öffentliches Eigentum umzuwandeln, gegen den Waitangi-Pakt von 1840. In dem zwischen den Maori und der britischen Kolonialmacht geschlossenen Gründungsvertrag Neuseelands wird den Maori das Eigentumsrecht über ihr Land, ihre Wälder und die Fischereizonen garantiert. Einige Stämme wollen vor der Küste Aquakultur betreiben. Sie versprechen sich von der Zucht von Fischen und Meerestieren Einnahmen in Millionenhöhe.
Asien & Pazifik
Maori-Protest gegen Verstaatlichung der neuseeländischen Küste
Waitangi-Tribunal spricht von "Kriegserklärung"
Wellington - In Neuseeland wächst der Widerstand der
Maori gegen Regierungspläne zur Verstaatlichung von Küste und
Meeresboden. Das Gesetzesvorhaben sei eine Kriegserklärung an die
Maori, sagte Stammesführerin Margaret Mutu am heutigen Mittwoch vor
dem Waitangi-Tribunal, dem Verfassungsorgan für Klagen der
Urbevölkerung gegen die Regierung in Wellington.
Ministerpräsidentin Helen Clark signalisierte, den Maori könnten
bis zu 20 Prozent der für Aquakultur geöffneten Küste zur Verfügung
gestellt oder Kompensationen gezahlt werden. Am (morgigen) Donnerstag
sollte die Regierung ihren Plan vor dem Waitangi-Tribunal erläutern.
Von den rund vier Millionen Neuseeländern sind 540.000 Maori. Sie
gehören zu den ärmsten Einwohnern. Die Arbeitslosenquote ist unter
den Maori extrem hoch. (APA/AP)