Peru: Exgeheimdienstchef Montesinos erneut vor Gericht
Anklage fordert 20-jährige Haftstrafe wegen angeblicher Waffenlieferung an kolumbianische Rebellen
Redaktion
,
Lima - Der ehemalige peruanische Geheimdienstchef
Vladimiro Montesinos muss sich seit Dienstag wegen angeblicher
Waffenlieferungen an kolumbianische Guerilla-Kämpfer vor Gericht
verantworten. Unter Leitung des 58-Jährige sollen tausende
Sturmgewehre aus Jordanien gekauft und die Revolutionären
Streitkräfte Kolumbiens (FARC) weitergegeben worden sein. Dem
ehemaligen Sicherheitsberater von Expräsident Alberto Fujimori droht
eine 20-jährige Haftstrafe.
Der Anklage zufolge ließ Montesinos Männer, die sich als Vertreter
der peruanischen Streitkräfte ausgaben, 10.000 Sturmgewehre von
Jordanien kaufen und 1999 an die FARC liefern. Offenbar war der Kauf
von 40.000 weiteren Gewehren geplant. Jordanien soll aus dem Geschäft
jedoch ausgestiegen sein, nachdem die Regierung vom amerikanischen
Geheimdienst CIA über das Ziel der Lieferung informiert worden sei.
Der Prozess ist bereits das fünfte Gerichtsverfahren gegen
Montesinos, dem Dutzende Fälle von Drogenhandel und Bestechung zur
Last gelegt werden. Außerdem soll er in den 90er Jahren mehrere Morde
in Auftrag gegeben haben. Das erste Verfahren begann vor zwei Jahren,
seitdem wurde Montesinos wegen Bestechung in vier Fällen verurteilt.
Der Ex-Geheimdienstchef wurde 2001 in Venezuela festgenommen, sieben
Monate nach dem Sturz des Regimes von Fujimori.
(APA/AP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.