Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/ESA

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/ESA
Darmstadt/Berlin/Wien - Die europäische Raumfahrtbehörde Esa veröffentlicht erste Farbbilder ihrer Sonde "Mars Express". Die Fotos der High Resolution Stereo Camera (HRSC) des Geowissenschafters Gerhard Neukum zeigen den "Grand Canyon" Valles Marineris aus 275 Kilometer Höhe in der Draufsicht und als 3-D-Modell in noch nie da gewesener Auflösung.

Die Landschaft sei von der Erosion durch Wasser geprägt, berichtet die Esa. Durch die Bewegung von kubikmeterweise Steinen sei die Landschaft aus Hügeln, Tälern und Tafelbergen entstanden. Angesichts solcher Erkenntnisse verwundert die jüngst spärliche Informationspolitik. Nachdem sie Ende Dezember täglich vermeldet hatte, dass sich ihr Mars-Lander "Beagle 2" nicht melde, publizierte die Esa danach keinerlei Bilder von "Mars Express". Dabei lagen ihr zur Zeit, als der US-Roboter "Spirit" die ersten Fotos lieferte, bereits Testbilder vor, erfuhr der STANDARD aus dem Kontrollzentrum in Darmstadt. Diese jedoch wurden von der Esa nicht veröffentlicht. Warum?

"Wir gehen in der PR mit der Esa konform", sagte Neukums Kollege, der Geowissenschafter Carsten Georgi von der Freien Universität Berlin. Er betonte dabei den hohen Anspruch des europäischen Fotoprojekts: "Fotos von ,Spirit' sind wie Schnappschüsse. Eine geringe Datenmenge wird schnell zur Erde geschickt. Unsere Stereokamera hingegen liefert eine enorme Datenmenge, weil sie den Planeten in extrem hoher Auflösung neu kartografiert."

Bis 2006 sollen 50 Prozent der Oberfläche mit 20 Meter pro Pixel, 74 Prozent mit 40 Meter pro Pixel aufgenommen werden. Für die Suche nach Wasser besonders interessante Gebiete werden mit zwei bis fünf Metern pro Pixel fotografiert. Zur Auswertung gehen die Bilder nach Australien, Darmstadt und Berlin.

Dennoch dürfte es auch organisatorische Schwierigkeiten gegeben haben. So soll die deutsche Wissenschaftsministerin Edelgard Buhlmann, die Freitag weitere Bilder präsentieren wird, zuvor nicht für eine geplante Präsentation verfügbar gewesen sein. (Eva Stanzl/