Linz - 20 Prozent der Frauen, die älter sind als 50 Jahre, verfügen über kein eigenes Einkommen. Die Folge seien "ökonomische Abhängigkeit" und Unzufriedenheit. Dies geht aus einer Studie des "Instituts für Frauen- und Geschlechterforschung" der Linzer Kepleruniversität hervor. Die Studie wurde am Montagabend in Linz vom Institut gemeinsam mit dem Frauenbüro des Landes Oberösterreich und der Arbeiterkammer der Öffentlichkeit präsentiert.

Aufgegebene Berufswünsche

In Einzel- und Gruppeninterviews sowie in speziellen Workshops wurden insgesamt knapp 100 Oberösterreicherinnen aus den verschiedensten Bereichen zur Situation der Frauen über 50 befragt. Dabei zeigte sich unter anderem, dass 20 Prozent der Frauen in dieser Altersgruppe über keine eigenständigen Einkünfte verfügen. Zugleich berichteten viele der Betroffenen, dass sie ihre seinerzeitigen Berufs- und Karrierewünsche zu Gunsten von Familie und Kindern zurückgestellt haben.

Verhängnis

Dies habe dazu geführt, dass die Frauen heute kein eigenes Geld verdienen, was ihnen wiederum "im Laufe der Jahre zum Verhängnis" geworden sei, so die Studie, "insbesondere Frauen, die ausschließlich Hausarbeiten und Kinderbetreuung nachgingen, erzählen von Abhängigkeiten und mangelndem Selbstwertgefühl". Das resignierende Resümee vieler dieser Frauen laute trotzdem: "Ich muss zufrieden sein".

Die Konsequenz der Studie: "Hier muss die Politik mit strukturell regulierenden Maßnahmen ansetzen, ansonsten besteht die Gefahr, dass Frauen nicht wahrgenommen, aber massiv belastet und in Abhängigkeiten gedrängt werden und einem Älterwerden entgegensehen, in dem ihre Wünsche an Leben und Glück marginalisiert bleiben". (APA)